Witten. . Lilly I. tritt ab. Ihre Nachfolgerin wird am Wochenende bei der Zwiebelkirmes gekrönt. Drei Bewerberinnen kämpfen um die Thronnachfolge.
- Zwiebelkönigin Lilly I. tritt ab
- Ihre Nachfolgerin wird am Wochenende bei der Zwiebelkirmes gekrönt
- Drei Bewerberinnen kämpfen um die Thronnachfolge
Ein letztes Mal wird Lilly I. beim Zwiebelumzug am Freitagnachmittag neben der Bürgermeisterin sitzen, wird später Hände schütteln, vielleicht sogar das eine oder andere Autogramm geben. Doch mit der 594. Wittener Zwiebelkirmes (1. bis 4. 9.) endet die Regentschaft der 28-Jährigen. Drei neue Kandidatinnen stehen für das Amt der Zwiebelkönigin bereits bereit.
„Wir fanden sie und ihre Bewerbungen so originell, dass wir uns entschlossen haben, alle drei auf die Bühne zu holen“, sagt Anja Menzel vom Stadtmarketing. Am Sonntag ab 15 Uhr werden sich die drei jungen Frauen auf der Bühne vor der Sparkasse an der Ruhrstraße der fünfköpfigen Jury stellen.
Bewerberinnen machen Spiele rund um die Zwiebel
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Die besteht aus Vertretern des Einzelhandels, Stadtmarketings, der Schausteller – und natürlich der noch amtierenden Lilly I. „Man muss für dieses Ehrenamt schon ein Interesse an Tradition haben“, weiß die Noch-Königin, die während ihrer zweijährigen Regentschaft auch auf anderen Wittener Veranstaltungen Repräsentationsaufgaben zu erfüllen hatte.
Bei ihrem Bewerbungsauftritt im Wettstreit mit zwei anderen Frauen musste Lilly Görnemann zum Beispiel abschätzen, wieviel ein Eimer voller Zwiebeln wiegt oder kreative Zwiebelfiguren basteln. „Auch Wissensfragen zu Witten werden üblicherweise vom Moderator gestellt.Aber wer mit offenen Augen durch die Stadt geht und sich hier auskennt, kann sie beantworten“, beruhigt Anja Menzel. Schmunzelnd fügt sie hinzu: „Dazu braucht man kein Geschichtsstudium.“
Die Zwiebelkönigin ist auch im Fernsehen zu sehen
Derweil erfüllt Lilly I. ihre letzten königlichen Pflichten: Freundlich überreicht sie den kleinen Gewinnern der Verlosung „Witten meets Family“ ihre Kirmespakete mit Gutscheinen für den Rummel. Zur Eröffnung der Zwiebelkirmes am 1. September, dem Anti-Kriegstag, wird sie sieben Friedenstauben aufsteigen lassen, wenn Sonja Leidemann auf dem Sparkassenvorplatz die Bürgermeister mehrerer Wittener Partnerstädte begrüßt.
Und voraussichtlich am 20. Oktober läuft im WDR eine Folge der beliebten TV-Serie „Der Vorkoster“ mit Sterne-Koch Björn Freitag, in der Lilly I. mitwirkt. Sie testet darin Hausmittel und Gegenstände, damit man beim Zwiebelschneiden nicht weint. „Björn Freitag ist ein souveräner Typ“, hat die Wittenerin bei der TV-Aufzeichnung festgestellt.
Chiara, Marie und Olivia wollen neue Zweibelkönigin werden
Auf ähnliche Aufgaben kann sich auch die künftige Zwiebelkönigin einstellen. „Im Volke erzählt man sich, die Regentschaft der ehrwürdigen amtierenden Königin Lilly neige sich dem Ende zu. Drum buhle ich mit dieser Kunde um das ehrenwerte Amt der Zwiebelkönigin des holden Königreichs Witten“, schreibt die Annener Bewerberin Chiara Scherp in passender historischer Wortwahl. Wir kennen auch ihr Alter. Denn: „Vor 21 Jahren gebar mich meine Mutter im Hospital der Evangelen.“
Bereits 30 ist Mitbewerberin Marie Derstadt, die meint, sie sei nun „im besten Alter, die verantwortungsvolle Aufgabe übernehmen zu können und endlich zur Königin gekrönt zu werden.“ Das Wittener Volk kennt die gebürtige Bremerin, die hier „eine angemessene Bildung im Heilberuf“ erlangte, bereits gut. Denn: „In der Universität zu Witten traf ich auf einen treuen Stab von Hofdamen, mit denen ich gerne und viel Zeit verbringe und mich manchmal abends heimlich mit ihnen in Spelunken wie die Alte Post schleiche.“
Die Dritte im Bewerberinnen-Bunde ist Olivia Michalski. Die 23-Jährige beschreibt sich als offen, humorvoll und freundlich. Ihre Hobbys sind Fotografie und Sport. Die Bommeranerin schreibt in ihrer Bewerbung: „Ich wohne zwar erst sei Januar in Witten, liebe es aber über alles und wäre überglücklich, die diesjährige Zwiebelkönigin sein zu dürfen!“
Bei so viel charmantem Liebreiz ist die Jury um ihre Qual der Wahl nicht zu beneiden.