Witten. . So einen Regen kurz vor dem Start hatte es schon lange nicht mehr beim Zwiebelsackträgerstaffellauf gegeben. Doch dann passierte ein kleines Wunder.

Der starke Regen hätte den Zwiebelsackträgerstaffellauf noch 20 Minuten vor dem Start am frühen Samstagabend (5.9.) fast weggespült. 17 Teams standen trotzdem bereit. Moderator Karsten Ziercke hat ihnen Mut gemacht: „Das hört Punkt 18 Uhr auf, sagt meine Wetter-App.“ Und siehe da...

Tatsächlich dreht Petrus um kurz vor 18 Uhr den Hahn zu. Der 37. Zwiebelsackträgerlauf kann übers Pflaster gehen. Die Zuschauer treffen dennoch nur tröpfchenweise ein. Klar, dass es bei 17 Teams mit je vier Sportlerinnen und Sportlern mehr Aktive als Publikum gibt.

Temperaturen mächtig abgesackt

Durch den starken Regen sind die Temperaturen mächtig abgesackt. Das Thermometer an der Sparkasse zeigt zum Start gerade mal zwölf Grad an. Da kommt einem fast schon der Weihnachtsmarkt in den Sinn. Kann auch nicht viel kälter gewesen sein.

Die Läufer nutzen jede Chance, sich in ihren kurzen Hosen ein bisschen warm zu laufen. Den ersten Startschuss – mit Schreckschusspistole – gibt Bürgermeisterin Sonja Leidemann ab. Unter den ersten sechs Mannschaften setzt sich Team Tyslik in Szene. Nicht nur, dass es von Anfang an führt.

Startläufer Matthias Tyslik pumpt nach seiner Runde minutenlang wie ein Maikäfer, springt aber dennoch als letzter Starter seines Teams für einen verletzten Teamkameraden ein. Trotz dieses Handicaps gelingt Team Tyslik die beste Zeit des Tages. Allerdings ist Team „PV flame power“ nur 15 Sekunden langsamer. Es trug aber zwei Kilos mehr.

Alle kommen heil ins Ziel

In drei Durchgängen gehen die 17 Teams auf die Strecke Richtung Husemannstraße. Gegenseitig wuchten sich die Läufer die fünf bis zwölf Kilo schweren Säcke auf die Schulter. „Los, los, los!“ feuern sich die Knollenträger an. Das Wasser steht in den Pfützen. Trotzdem geben sie mächtig Gas. Trotz der nassen, rutschigen Straße kommen alle heil ins Ziel. Die e Zuschauer, die sich die besten Plätze aussuchen konnten, applaudieren jedem Läufer ausgiebig. Sonderbeifall bekommt Martin Seubert. Er hat inzwischen 35 Starts auf dem Buckel, fehlte also nur zweimal. Damit hält er einsam den Rekord.

Unter den gut gelaunten Zuschauern ist „Königinmutter“ Helga Flick, die frühere Zwiebelkönigin. Sie durfte mit einer Schreckschusspistole zwei Läufe starten. In der anderen Hand hielt sie ihren Regenschirm: „Der ist noch von meiner Oma und bestimmt 100 Jahre alt.“ Zur Zwiebelkirmes hat sie ihn mit vier Knollen verziert.