Witten. . Im Herbst 2016 wurde die Onlineplattform Pflegix an der Uni Witten/Herdecke gegründet. Über 7300 „Kümmerer“ sind hier bereits registriert.
Im September letzten Jahres haben sie den Sprung in die Selbstständigkeit gewagt, gründeten zu dritt die Firma Pflegix. Ein Onlineportal, das Menschen, die Pflege, Betreuung und Alltagshilfen benötigen, Helfer vermittelt. Nach nicht einmal einem Jahr hat das Start-up-Unternehmen bereits eine andere junge Firma übernommen – HelloCare aus Hamburg. Tim Kahrmann (35), Andreas Helget und Patrick Schramowski (beide 27) segeln auf Erfolgskurs.
Die Schreibtische des Trios stehen im Entrepreneurship Zentrum Witten (EZW), dem Gründungszentrum der Uni Witten/Herdecke an der Alfred-Herrhausen-Straße. Dieses steht Studenten und Hochschul-Mitarbeitern mit Rat und Tat zur Seite, die mit einer guten Idee ihr eigener Chef werden wollen. Tim Kahrmann ist seit 2015 EZW-Geschäftsführer.
Über 7300 Helfer sind mittlerweile auf der Plattform
Der gebürtige Iserlohner, der „International Business“ studiert hat, kam auf die eigene Firmen-Idee durch eine Erkrankung seiner Mutter. „Sie hatte einen leichten Schlaganfall.“ Da mache man sich Gedanken über die Themen Pflege und Betreuung. Ein Onlineportal, das Menschen, die Hilfe benötigen, und „Kümmerer“ zusammenbringt, werde gebraucht, meinte Kahrmann. Und konnte dafür auch die Dortmunder Informatiker Andreas Helget und Patrick Schramowski begeistern.
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Über 7300 Helfer aus ganz Deutschland sind mittlerweile auf ihrer Plattform (www.pflegix.de) registriert. Rund ein Viertel seien examinierte Pflegekräfte, so Kahrmann. Auf Pflegix findet man aber auch zertifizierte Seniorenbetreuer, Pflegehelfer, Putz- und Haushaltshilfen. Das Unternehmen HelloCare vermittelte ebenfalls Alltagshelfer und war als Plattform vor allem in Hamburg aktiv. Dessen Gründer meldeten sich in Witten, man wurde sich einig. Pflegix übernahm jetzt den HelloCare-Kundenstamm und dessen Helfer ins eigene Portal.
Firma führt Gespräche mit deutschen Investoren
„Wir sind bundesweit fast flächendeckend vertreten“, freut sich Kahrmann. Die Firma sei derzeit in Gesprächen mit deutschen Investoren. Komme man so zu Kapital, wolle man dieses für neue qualifizierte Mitarbeiter einsetzen. „Denn bislang arbeiten wir hier mit Praktikanten und Werkstudenten.“
Helfer, die sich auf dem Portal Pflegix registrieren lassen und von diesem mit „Vertrauenspunkten“ bewertet werden, sind haftpflichtversichert und übernehmen in selbstständiger, gewerblicher Tätigkeit Aufgaben. Auf dem Portal stellen sie sich mit Fotos, Qualifikationen und dem gewünschten Stundenlohn vor. Wer über Pflegix Hilfe sucht, kann sich die dort registrierten Kräfte im Portal erst einmal kostenlos ansehen.
Einjährige Mitgliedschaft kostet 9,95 Euro im Monat
Kostenpflichtig wird der „Onlinemarktplatz“, wenn ein Interessent mit einem Helfer Kontakt aufnehmen möchte. Tim Kahrmann: „Dann wird man bei uns Mitglied. Der Beitrag richtet sich nach der Zeit, in der man unser Poral nutzen möchte.“ So koste eine einjährige Mitgliedschaft 9,95 Euro im Monat. Wer nur einen Monat dabei sei, zahle 29,99 Euro. Auf der Plattform registrierte Helfer zahlen bei einer Vermittlung fünf Prozent ihres Stundensatzes an Pflegix.
Derzeit führt das junge Unternehmen erste Gespräche mit Krankenkassen. Deren Versicherte könnten auch vom Pflegix-Helfer-Pool profitieren, meinen die Firmengründer.
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Die Pflegix GmbH hat ihren Sitz an der Alfred-Herrhausen-Straße 45. Man findet sie auf dem Unigelände im ZBZ-Gebäude (Zahnmedizinisch-Biowissenschaftliches Forschungs- und Entwicklungszentrum Witten).
Derzeit führt das junge Unternehmen erste Gespräche mit Krankenkassen. Deren Versicherte könnten auch von dem Pflegix-Helfer-Pool profitieren, so die Firmengründer. Der Weg zum Portal: pflegix.de