Witten/Oberhausen. . Drei Jugendliche aus Oberhausen sind mit ihrem Kanu in Witten an einer Ruhr-Schleuse gekentert. Verletzt konnten sie sich auf eine Insel retten.
- Drei Jugendliche aus Oberhausen sind mit einem Kanu in Witten gekentert
- Der Vorfall ereignete sich neben der Schleuse am Schleusenwärterhaus in Witten-Heven
- Zwei Jugendliche retteten sich auf eine Insel, die dritte Jugendliche ans Ufer
Elegant rutschen Boote normalerweise die Wasserrinne neben der Schleuse am Schleusenwärterhaus in Heven hinab, um weiter ruhrabwärts zu gelangen.
Bei drei Jugendlichen aus Oberhausen ging dieses Manöver am Donnerstagmittag jedoch schief: Sie kenterten mit ihrem Kanu und zogen sich Verletzungen an Armen und Beinen zu. Während ein Mädchen gehfähig blieb und aus eigener Kraft ans Ufer gelangte, konnten sich die beiden anderen auf die nahe Insel retten.
Zufällig anwesender Arzt hilft sofort
Ein zufällig anwesender Arzt leistete Erste Hilfe, bis Feuerwehr und Rettungsdienst eintrafen. Sie waren gegen 13.45 Uhr alarmiert worden. „Wir hatten bei der Anfahrt schon zwei Taucher ausgerüstet, weil wir ja nicht wussten, ob die gekenterten Jugendlichen noch im Wasser waren“, erzählt Feuerwehrsprecher Uli Gehrke.
16 Feuerwehr- und zehn Rettungsdienstleute waren schließlich vor Ort. Die Taucher brauchten sie zwar nicht. Aber die Rettungskräfte konnten die Jugendlichen nicht auf Tragen ans Festland bringen, weil sie diese Hilfsmittel nicht mit auf die Insel bringen konnten – der Weg dorthin war zu eng.
So kam die Fähre Hardenstein zum Einsatz. „Auch die hatten wir bei unserer Anfahrt schon als Alternative im Hinterkopf“, sagt Gehrke. Denn sie sei wesentlich bequemer für die Verletzten und mit ihrer Rampe fürs Auf- und Abladen brauchbarer als das kleine Feuerwehr-Rettungsboot. Die Hardenstein fuhr also die Insel an. Und so konnten die Verletzten auf die andere Seite zur Anlegestelle der MS Schwalbe II gebracht werden.
Ausflugsschiff blockiert Weg zur Schleuse
Dieses Ausflugsschiff blockierte derweil den Weg zur Schleuse, damit kein weiteres Boot die Rettungsaktion stören konnte. „Die Zusammenarbeit hat hervorragend funktioniert“, lobt der Feuerwehrsprecher. „Dass dort die Fähre verkehrt, war ein glücklicher Umstand.“
Alle drei Jugendlichen wurden anschließend von den Rettungswagen, die sich bereits am Ufer postiert hatten, in Wittener Krankenhäuser gebracht. Gegen 15 Uhr war der Einsatz beendet.
Bei dem guten Wetter tummelten sich natürlich zahlreiche Gäste auf dem beliebten Ausflugsschiff Schwalbe, die auch die Rettung der Verunglückten verfolgten und teils mit ihren Handys festhielten. „Diese Zuschauer haben uns nicht behindert“, so Gehrke. „Und dass sie die Aktion so aufmerksam beobachteten, liegt wohl in der Natur des Menschen.“