Der morgendliche Berufsverkehr war gerade abgeebbt, als am Mittwoch im Stellwerk Gelsenkirchen-Rotthausen ein Relais seinen Geist aufgab. Diese Störung hatte Auswirkungen auf den Zugverkehr im Bereich Gelsenkirchen, Essen, Bochum und Witten. Ab 9.45 Uhr herrschte auf den Bahnhöfen kleines Chaos.

Züge kamen verspätet oder fielen ganz aus, Gleise wurden geändert. Berufspendler und Reisende hasteten von einem Bahnsteig zum anderen, waren genervt. Elektronische Anzeigetafeln führten in die Irre oder zeigten an: „Bitte auf Lautsprecherdurchsagen achten”. An informativen Durchsagen mangelte es aber zuweilen.

„Durch das defekte Relais fiel ein Schaltmodul aus. Dadurch konnten etliche Signale nicht gestellt werden, das heißt sie zeigten rot”, so ein Sprecher der Deutschen Bahn. Vom Fahrdienstleiter eines anderen Stellwerkes erhielten die Lokführer dann telefonische Befehle, die zuvor schriftlich ausgefertig wurden. „Eine ziemliche aufwändige Sache”, erklärte der Bahnsprecher. „Das kostet natürlich Zeit und bringt Verspätungen. Außerdem dürfen die Züge bei Rot-Signalen nicht mit Höchstgeschwindigkeit fahren.” Außerdem mussten kurzfristig Gleisänderungen vorgenommen werden, da verschiedene Weichen nicht gestellt werden konnten.

Bis zum Einsetzen des abendlichen Berufsverkehrs so ab 17 Uhr hofft die Bahn, die Störung wieder behoben zu haben. Um bis dahin pünktlich ans Ziel zu kommen, rät sie: einen Zug früher nehmen.