Witten. . Frederik Westhoff, Manager der Stadtgalerie in Witten, will sein Haus neu aufstellen. Zurzeit gibt es elf Leerstände. Ein Lebensmittelmarkt soll einziehen.

17 000 Quadratmeter Verkaufsfläche bietet die Stadtgalerie in Witten. Elf Ladenlokale stehen derzeit leer – insgesamt rund 1000 Quadratmeter. Frederik Westhoff, seit Dezember Center-Manager, möchte Anbieter neuer Sortimente für sein Haus gewinnen. So soll etwa das Untergeschoss durch einen Lebensmittelmarkt bereichert werden. Gedanken über ein neues Center-Konzept für die Stadtgalerie hat sich auch die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) in Nürnberg gemacht.

So hat die GfK Wittener Kunden ab Februar unter anderem dazu befragt, was ihnen im Center fehlt, was ihnen gefällt, wie oft sie hier vorbeischauen und welche Geschäfte sie am häufigsten besuchen. Was bei der Befragung herausgekommen ist, wird Westhoff in den nächsten Tagen auf dem Schreibtisch haben. Für den 31-Jährigen und seinen Arbeitgeber, das Unternehmen Bilfinger Real Estate, das das Center verwaltet, soll die Marktanalyse wichtige Anhaltspunkte für eine Neuausrichtung liefern.

Gastro-Ecke modernisieren

Im Untergeschoss der Galerie stehen zurzeit fünf Ladenlokale leer, insgesamt rund 250 Quadratmeter. „Ein Lebensmittelmarkt könnte rechts neben Saturn seinen Platz finden“, wünscht sich Westhoff. Der glaubt, dass ein solches Angebot auch weitere Kundschaft ins Haus ziehen wird. Parallel dazu möchte er gerne die „Gastro-Ecke“ im Untergeschoss modernisieren. „Sowohl das Mobiliar wie auch die Beleuchtung. Es soll alles gemütlicher werden.“

Stadtgalerie gehört einem Immobilienfonds

Seit Dezember ist der studierte Immobilien-Experte Frederik Westhoff (31) neuer Center-Manager. Der gebürtige Düsseldorfer ist damit der dritte Manager seit Eröffnung der Stadtgalerie im September 2009.

Im Dezember 2013 wurde die Wittener Stadtgalerie vom Düsseldorfer Entwickler „Concepta“ und der Westdeutschen Immobilienbank an einen Immobilienfonds des Investment-Managers Tristan Capital Partners verkauft.

Der Friseur Hair Express wird ab dem 3. Mai vom Unter- ins Erdgeschoss umziehen, dann direkt gegenüber der Post zu finden sein. Der Beauty Hair Shop, der im Untergeschoss bislang Pflegeprodukte für das Haar verkaufte, schließt zum Monatsende.

Mietverträge laufen aus

Im Erdgeschoss der Stadtgalerie werden für zwei Flächen (rund 300 Quadratmeter) Mieter gesucht. Hier hatte Ende Dezember das Modegeschäft Apanage aufgrund eines zu geringen Umsatzes geschlossen. Den größten Leerstand, rund 450 Quadratmeter, gibt es im Obergeschoss – mit vier freien Ladenlokalen. Die Sportartikel-Kette Runners Point hat hier ihre Filiale aufgegeben, ein Vodafone-Laden machte zu, auch ein Shop für Geschenkartikel.

Im September 2019 werden einige Mietverträge mit anderen Geschäften auslaufen. Noch ein wichtiger Grund, warum man bemüht sein müsse, das Center weiter nach vorne zu bringen, wie Westhoff betont. „Jeder Leerstand ist negativ und stört mich.“ Eine Neueröffnung, über die sich der 31-Jährige gefreut hat: Nachdem Saturn seine Verkaufsfläche im Untergeschoss verkleinert hatte, übernahm der Sportartikelhändler Intersport hiervon rund 650 Quadratmeter – im März war Eröffnung.

Die Philosophie: Alles unter einem Dach

Auf Westhoffs Wunschliste, was künftige neue Mieter angeht, stehen auch noch ein Optiker, ein Reisebüro und eine Reinigung. „Denn in der Stadtgalerie vertreten wir ja die Philosophie: Hier findet man alles unter einem Dach.“

Der Manager, der für seinen neuen Job nach Heven gezogen ist, nimmt auch eine oft geäußerte Kritik ernst. Nämlich, dass die Galerie in Sachen Bekleidung zwar viel für junge Leute biete, leider aber nur wenig für die Generation 50plus. „Wir wissen, dass wir für die ältere Zielgruppe etwas tun müssen.“