Witten. Einrichtung soll 20 Kinder von 700 Mitarbeitern und 2000 Studenten beherbergen. Zusammenarbeit mit „Kinderkeller“ oder Awo denkbar
Witten bekommt voraussichtlich seinen ersten Betriebskindergarten. Initiator und Ideengeber ist Professor Gebhard Reiss, Betriebsratsvorsitzender der Universität Witten/Herdecke. Geplant ist die Einrichtung besonders für geschätzte 20 Kinder der 700 Mitarbeiter und 2000 Studierenden der Hochschule mit Betreuungsbedarf. Reiss: „Wir können uns aber auch gut vorstellen, Kinder von Anwohnern mit aufzunehmen.“
Wie und wann der Plan genau umgesetzt werden soll, ist zurzeit noch offen. Gespräche mit der Uni-Geschäftsführung soll es Ende September geben. „Danach wird es konkret“, meint Prof. Reiss. Bisher gibt es eine gut funktionierende Kita mit 30 Betreuungsplätzen auf dem Uni-Gelände: den „Hui-Kinderkeller“, der von einem Elternverein getragen und öffentlich gefördert wird. Plätze für das Uni-Personal bzw. den Nachwuchs der Studierenden werden dort allerdings nicht extra vorgehalten.
Land würde Gebäude sponsoren
Im „Kinderkeller“ wird hauptsächlich der Nachwuchs von Familien aus der Umgebung betreut. „Wir können uns die Zusammenarbeit mit dem Kinderkeller gut vorstellen, würden sie sogar gegenüber einer Neugründung favorisieren“, betont Reiss. Dann müssten hier allerdings mindestens 20 zusätzliche Betreuungsplätze geschaffen werden. „Natürlich müsste es einen Anbau geben. Denn im momentanen Gebäude wäre ja kein Platz.“
Der Kinderkeller selbst spricht von einer positiven Zusammenarbeit“ mit der Uni. „Bisher hatten wir ein gutes Verhältnis“, erklärt Dr. Jessica Hirsch, Vorstandsmitglied im Elternverein. Auf die Kita-Pläne der Uni seien sie bisher nicht angesprochen worden. Hirsch: „Wir hätten nichts gegen eine Zusammenarbeit. An Planungen müssten wir natürlich beteiligt werden.“ Eine Alternative wäre die Zusammenarbeit mit der Awo als Träger, meint Prof. Gebhard Reiss. „Wir sind dafür ansprechbar“, betont Jochen Winter, Geschäftsführer der Awo im Kreis.
Kita könnte in Neubau ziehen
Für ein Kita-Gebäude wären ebenfalls unterschiedliche Szenarien denkbar. Statt eines Anbaus an den „Kinderkeller“ könnte die neue Einrichtung in den mehrstöckigen Neubau ziehen, der im Rahmen des „Masterplans Universität“ auf dem jetzigen Parkplatz neben dem Hauptgebäude entstehen soll. Reiss: „Oder eines der Institute zieht in den Neubau und wir nutzen die Räume, die dadurch woanders frei werden.“
Finanziert würde die neue Kita teilweise von der Uni, aber auch vom Land. Das fördert den Bau von Räumlichkeiten für Betriebskindergärten. Außerdem sponsort es einen Teil der Betreuungsplätze.