Witten. . Die Suche nach dem 21-Jährigen, der in Wetter-Wengern in der Ruhr verschwunden ist, blieb ajuch am Sonntag ohne konkretes Ergebnis.

Der heißeste Tag des Jahres wird von einem vermutlich tödlichen Badeunfall am Samstagabend in der Ruhr zwischen Wetter-Wengern und Witten überschattet. Seitdem wird ein irakischer Asylbewerber aus Hessen vermisst.

Das Unglück hat sich in unmittelbarer Nähe zur Stadtgrenze Witten ereignet. Der junge Mann hielt sich mit 15 bis 20 Familienangehörigen, die er in Wengern besuchte, an der Ruhr auf. Gegen 20 Uhr stieg der 21-Jährige an einer Böschung in den Fluss, um sich abzukühlen. „Die Ruhr ist hier ein so genanntes ruhiges Fließgewässer mit gefährlichen Unterströmungen.“, so die Polizei. Der Iraker war offenbar vom nur knietiefen Wasser plötzlich in tieferes Wasser geraten und von der Strömung mitgerissen worden. Nach Gesprächen mit den Angehörigen, die Notfallseelsorger betreuten, kam heraus, dass der 21-Jährige wie fast alle aus dieser Gruppe nicht schwimmen könne.

Einsatz bis um 3 Uhr nachts

Noch am Samstagabend begann ein Großeinsatz: Feuerwehr, DRK, und die Johanniter-Unfallhilfe erhielten Unterstützung von der DLRG Wetter und Witten, die wiederum sofort die Suche mit Booten starteten. Strömungsretter (Suchtrupps ohne Taucherausrüstung, die in Ufernähe Ausschau halten) gingen ebenso ins Wasser wie drei Taucher der Berufsfeuerwehr Witten. Das Technische Hilfswerk Wetter/Herdecke leuchtete das Ufer aus. Ein Hubschrauber kreiste über der Ruhr, wo auch eine Wärmebildkamera zum Einsatz kam. Gegen 1.30 Uhr entschieden sich alle Beteiligten, die Suche abzubrechen und am Sonntagmorgen fortzuführen. Die letzten der 150 Kräfte beendeten den Einsatz um 3 Uhr.

Tags darauf störten zunächst Gewitter und Blitze die Suche. Auch die Strömung hatte nochmals zugenommen, da wegen der starken Regenfälle flussaufwärts in Wetter eine Schleuse geöffnet worden war. Dennoch setzten THW-Taucher am Sonntagvormittag die Suche fort. „Das ist selbst für geübte Leute richtig anstrengend und gefährlich. Kurz nach dem Ufer geht es direkt wie an einer Kante abwärts“, wusste etwa Niels Püschner nach seinem Erkundungseinsatz.

Sonarsuchgerät erbrachte keine Aufklärung

Der ausgebildete Bergungstaucher konnte unter Wasser kaum zehn Zentimeter weit sehen. Auch der ungleichmäßige Untergrund habe ihm Probleme bereitet. Da die Ruhr an dieser Stelle in Wengern bis zu fünf Meter tief sei, waren zusätzlich Sicherungstaucher dabei. Von drei Booten aus suchten zudem die DLRG-Wasserretter weiter. Doch bis zum frühen Nachmittag fehlte weiterhin jede Spur des Vermissten. Daraufhin ließ die Polizei einen von zwei angeforderten Leichenspürhunden das Ufer abschnüffeln.

Der Hund führte die Einsätzkräfte zu zwei Stellen, an denen der 21-Jährige womöglich ins Wasser gegangen sein könnte. Weiter ging es dann ab 16 Uhr mit modernster und sehr teurer Technik: Das THW konnte von anderen Ortsgruppen zwei so genannte Menschensuchradar-Geräte auftreiben. Diese Sonar-Technik kann vom Boot aus Umrisse im Wasser kenntlich machen, die Taucher dann genauer untersuchen können. Auch dies blieb zunächst ohne konkretes Ergebnis. Am späten Abend wurde die Suche beendet.