Wattenscheid. Das Tierheim Bochum hat erstmals ein Hundeschwimmen im Wellenfreibad Südfeldmark veranstaltet. Vierbeiner und ihre Besitzer freuten sich über Badespaß in Wattenscheid am Wochenende. Obwohl das kühle Nass leider auch vom Himmel fiel, sei der erste Durchlauf als voller Erfolg zu werten.
Eher verpönt ist das „Hundepaddeln“ als Schwimmstil: Wenig grazil, unbeholfen sind zwei Attribute, die gern genutzt werden. Auf verlorenem Posten wären Kritiker mit diesem Standpunkt jedoch am Samstag und Sonntag im Wellenfreibad Südfeldmark gewesen. Denn da tummelten sich erstmals begeisterte Vierbeiner in zwei Becken, „jagten“ ihren Spielzeugen und Bällen hinterher und zogen ausgelassen ihre Bahnen.
Veranstalter der Premierenaktion war das Tierheim Bochum. Die erste Vorsitzende Bettina von der Heiden beschreibt, wie es zu dem etwas anderen Schwimm-Erlebnis gekommen ist: „Bei einer Ausschreibung der Stadt im Jahr 2013 wurde die Idee für ein Hundeschwimmen zum besten Vorschlag gekürt. Da unser Tierheim die nötige Fachkompetenz und vor allem ehrenamtliche Helfer stellen konnte, wurden wir mit der Durchführung beauftragt.“ Obwohl das kühle Nass leider auch vom Himmel fiel, sei der erste Durchlauf als voller Erfolg zu werten: „Am Samstag waren ca. 70 bis 80 Hunde hier, am Sonntag dann noch einmal weit über 100.“ Außerdem habe man über Facebook bereits viel positives Feedback von den Gästen erhalten.
Bürger äußern Bedenken
Im Vorfeld wurden allerdings Proteste gegen die Nutzung durch Hunde laut. In Leserbriefen äußerten Anwohner u.a. hygienische Bedenken. Von der Heiden sieht jedoch keinerlei Probleme: „Die offizielle Saison ist vorbei, das Wasser bleibt grundsätzlich über den Winter bis hin zum Frühjahr in den Becken stehen, wird erst dann komplett abgelassen.“ Nach einer gründlichen Reinigung aller Becken wird neues Wasser eingelassen. In der Zwischenzeit könne eh nicht ausgeschlossen werden, dass wilde Tiere wie Kaninchen, Füchse oder streunende Katzen den Bädern einen Besuch abstatten. Auch das Herausfiltern des Chlors gehöre zur Standardprozedur. „Somit entstehen weder zusätzliche Kosten, noch besteht für Mensch oder Tier irgendein Gesundheitsrisiko.“
Auch unter Hunden gibt es Könner und Anfänger
Den Besuchern war der Trubel im Vorfeld egal. Die Hunde hatten ihren Spaß und wählten ihre Becken, ganz wie Herrchen und Frauchen sonst auch, nach ihren Kompetenzen aus. „Anfänger“ wie die eineinhalbjährige Hündin Pina fühlten sich im Wellenbecken wohl, wie Besitzerin Jacqueline Maslo (23) erzählt: „Sie ist vorher noch nie geschwommen, da kommt ihr der seichte Einstieg hier entgegen.“ Erfahrene Schwimmer, z.B. ein Labrador, sprangen derweil ohne zu zögern ins tiefere Nichtschwimmerbecken und überwanden auch die Stufen beim Einstieg problemlos.
Einen Vorteil sieht von der Heiden in den eingezäunten Bereichen: „Sollte sich ein Hund mal erschrecken, kann er nicht wegschwimmen wie z.B. in der Ruhr.“ Alle Anwesenden hoffen derweil auf eine Wiederholung der Aktion, eine Evaluationsrunde mit der Stadt sei ebenfalls bereits geplant.