Wattenscheid. Aus Sicherheitsgründen wurde das Freilufttheater Waldbühne in Wattenscheid vorerst gesperrt. Größere Äste waren in den vergangenen Tagen in den Eingangsbereich gestürzt. Am Donnerstag findet eine Ortsbegehung mit dem Grünflächenamt statt - danach soll ein gemeinsamer Lösungsweg gefunden werden.
Viel Zeit, Mühe und Geld haben Jugendgruppen und Betreiber vor der Saison investiert, um die Waldbühne im Höntroper Südpark auf Vordermann zu bringen. Rund 3000 Besucher haben es den Helfern in den ersten beiden Ferienwochen schon gedankt, waren begeistert von den Märchenaufführungen der Kolpingspielschar Höntrop.
Doch damit ist erst einmal Schluss. Am Dienstag musste Niklas Matrong, Sohn von Pächter Horst Matrong, die Waldbühne absperren. Zwei größere Äste stürzten in den vergangenen Tagen in den Eingangsbereich. Aus Sicherheitsgründen bleibt das Freilufttheater nun auf unbestimmte Zeit dicht. „Die Saison hat hervorragend angefangen, mit gutem Publikumsverkehr“, bedauert Niklas Matrong die Maßnahme umso mehr, als dass für Kinder, die bislang noch nicht vor Ort waren, die nächsten Vorstellungen zunächst ausfallen müssen. „Urmel aus dem Eis“ sowie „Hänsel und Gretel“ standen bereits auf dem Programm, das Kindertheater „Schnurzepiepe“ wollte sich in dieser Woche eigentlich auf „Die Suche nach dem Glück“ machen. Nur ein einziges Mal konnte Kommissarin Bella Block im tierischen Friseurladen von Frau Maus ermitteln.
Stattdessen sind jetzt andere Untersuchungen gefragt. Die Betreiber stehen in Kontakt zu Stadt und Förster, umgehend sollen Sicherheitsmaßnahmen greifen, um die Bühne wieder zu öffnen.
Gemeinsame Lösung mit der Stadt finden
So findet am Donnerstag eine Ortsbegehung statt. Das Grünflächenamt wie auch das Kulturbüro werden sich ein Bild von der Situation machen. Stadtsprecherin Barbara Gottschlich verweist zwar auf den erbbauberechtigten Pächter Matrong, der für einen Rückschnitt der Bäume zuständig sei. „Doch auch wir haben ja ein Interesse daran, dass die Waldbühne kurzfristig wieder bespielbar ist“, sagt Gottschlich. Daher soll möglichst schnell ein gemeinsamer Lösungsweg gefunden werden.
Das Kindertheater „Schnurzepiepe“ aus Köln kann die Wattenscheider Spielwoche aber wohl abhaken. Das Equipment befindet sich zwar in Höntrop, und Ensemblemitglied Felix Valentin Radtke würde auch zusagen, am Freitag wieder kurzfristig aufzutreten. Doch bleibe die Angelegenheit ein Ärgernis. Die Gruppe muss fürs Erste auf Einnahmen von mindestens drei Tagen verzichten. „Bei schlechtem Wetter ist klar, dass nicht gespielt wird. Aber das sind ja besondere Umstände“, schildert Radtke. Die Vertragslage müsse – bei allem Verständnis – geprüft werden. „Der erste Ast ist in der vergangenen Woche heruntergefallen. Hätten wir früher Bescheid gewusst, wären wir in der Lage gewesen, anders zu planen.“