Wattenscheid. .

Nun gibt es auch seitens der Bochumer SPD-Spitze Unterstützung für die Wiedereinführung des alten WAT-Kennzeichens. „Die Ratsfraktion unterstützt die Wünsche eines großen Teils der Wattenscheider Bevölkerung, das Autokennzeichen, das bis zur kommunalen Neugliederung 1975 in Wattenscheid galt, für den Bezirk Bochum-Wattenscheid auf Wunsch wiedereinzuführen.“ Das erklärt Fraktionsvorsitzender Dieter Fleskes in einem Schreiben an Oberbürgermeisterin Ottilie Scholz.

Die SPD-Ratsfraktion begrüße die Überlegungen, das WAT-Kennzeichen wieder anzubieten. Dieter Fleskes, der übrigens in Höntrop wohnt, weiter: „Ganz offensichtlich wollen viele Menschen ihre Zugehörigkeit zu Wattenscheid auch mit dem Autokennzeichen zum Ausdruck zu bringen.“

Der Vorstand der Ratsfraktion hatte sich in seiner Sitzung am Montag für das WAT-Schild ausgesprochen und das nun auch in dem Schreiben an OB Scholz deutlich gemacht mit der Bitte, „sich beim zuständigen Landesminister für eine entsprechende gesetzliche Regelung einzusetzen“. Dem Wunsch ihrer Partei wird sich die Oberbürgermeisterin wohl kaum entziehen.

Kein Widerspruch erwartet

„Ich bin mir ganz sicher, dass sie dies respektiert und die Stadt dem nicht im Wege steht“, so Fleskes, der ihr das Schreiben selbst auf den Bürotisch legte. Auch persönlich würde er die Wiedereinführung des WAT-Kennzeichens begrüßen.

Beim Koalitionspartner, der Grünen-Ratsfraktion, gibt es bisher keinen Widerstand gegen die Wiedereinführung des alten Kennzeichens, eine abschließende Meinung dazu will der Fraktionsvorstand in der Sitzung am kommenden Montagabend abgeben. „Wichtig ist mir, dass die Entscheidung für das WAT-Kennzeichen freiwillig ist und keine Verpflichtung für die Bürger darstellt“, so Fraktionssprecher Wolfgang Cordes. „Jeder sollte selbst entscheiden können.“

An der Wattenscheider Basis stehen die Zeichen schon seit geraumer Zeit auf Wiedereinführung des WAT-Schildes. „Nun heißt es Farbe bekennen“, schrieb Bezirksbürgermeister Hans Balbach kürzlich in einem Brief an Oberbürgermeisterin Ottilie Scholz und bat sie, eine positive Stellungnahme in Richtung Landesministerium abzugeben, dass neben dem BO- auch ein WAT-Kennzeichen in Bochum eingeführt werden kann. Damit brachte er die Meinung der breiten Mehrheit der Wattenscheider Bezirksvertretung zum Ausdruck.

Nach Angaben der Hochschule Heilbronn, die das Thema Kennzeichen-Liberalisierung auf den Weg brachte, haben sich bislang 160 Kommunen durch Stadt-/Gemeinderatsbeschluss für das eigene Kennzeichen ausgesprochen. Das Bundesverkehrsministerium, das die Wünsche der Länder umsetzen würde, hat sich für Änderungen grundsätzlich offen gezeigt.