Wattenscheid. . Die NPD-Landeszentrale wird abgerissen. Nach der Zwangsversteigerung des Hauses erklärte der künftige Eigentümer, dass er der Partei als Mieter kündigen wird und das Gebäude abreißen will, um dort neue Wohnungen zu bauen.
Das betonte Heinz Rossig auf Nachfrage der WAZ. Die Essener Immobilienfirma Rossig & Claessen hatte das Haus in der Zwangsversteigerung am Amtsgericht Bochum für 79 000 Euro am Donnerstag ersteigert. Rossig: „Wir gehen davon aus, dass die NPD spätestens zum 30. Juni 2012 dort ausgezogen ist, ansonsten wird eine Zwangsräumung eingeleitet. Wir wollen versuchen, dass sie noch früher das Gebäude verlässt.“
Der Verteilungstermin, bei dem der Versteigerungserlös an die Gläubiger verteilt und der Kauf rechtskräftig wird, ist am 2. Februar. Bei Zwangsversteigerungen gilt ein Sonderkündigungsrecht, das bei gewerblichen Mietern drei Monate zum Quartalsende beträgt. Der bisherige Hauseigentümer hatte die Darlehnsraten nicht mehr bezahlt, weshalb die Hypovereinsbank die Zwangsversteigerung betrieb (WAZ berichtete). Damit hätte die NPD-Landeszentrale spätestens ab Mitte 2012 ihre Räume verloren. Mehr als drei Jahrzehnte war die Partei in Wattenscheid ansässig, genauso lange dauerten die Proteste gegen die rechtsextreme Vereinigung. Für die Gegner bietet sich nun die Gelegenheit, die Parteizentrale endgültig aus der Stadt loszuwerden. Die Frage ist, ob sie hier einen neuen Standort findet.