Wattenscheid. .

Der zweite Bauabschnitt der Ortsumgehung Günnigfeld wird in diesem Jahr nicht gebaut. Diese schlechte Nachricht haben Hans Henneke (CDU) und Klaus-Peter Hülder (UWG) in der Sitzung des Ausschusses für Umwelt, Ordnung, Sicherheit und Verkehr zur Kenntnis nehmen müssen.

Hintergrund der Hiobsbotschaft sei die Tatsache, dass sich Stadt und der Eigentümer eines für den Bau benötigten Einzelgrundstücks über den Preis nicht hätten einigen können. „Die Stadt“, formulieren die Kommunalpolitiker in einer gemeinsamen Erklärung, „denkt nun über ein Enteignungsverfahren nach und das kann Jahre dauern. Hier helfen jetzt auch keine Fahrverbote für Lkw für die Osterfeldstraße mehr, diese Belastungen werden dadurch ja nur auf das Ortszentrum und andere Nebenstraßen verteilt. Damit lässt die Stadt die Bürger mit den zu erwartenden erheblichen Verkehrsproblemen alleine und stiehlt sich aus der Verantwortung.“

Traurig – wie das ganze Thema

Stadtbaurat Dr. Ernst Kratzsch bestätigte in einem Gespräch mit der WAZ, dass es für den Bau der Ortsumgehung in 2011 keinen ersten Spatenstich geben werde. „Eine traurige Nachricht – wie das ganze Thema“. Richtig sei auch, dass es nach wie vor um ein Grundstück gehe. Mit dessen Eigentümer werde noch gesprochen, „in der kommenden Woche geht ein letztes Angebot an ihn raus“, kündigte der Stadtbaurat an, verschwieg aber nicht, dass er bereits auch mit dem Enteignungs-Kommissar gesprochen habe. Eine abschließende Frist sei gesetzt: „Im April/Mai wissen wir mehr.“

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Der „Zankapfel“ ist ein Grundstück von etwa 15 Metern Länge und 500 Meter Länge. Es gehört zur Abfalldeponie Becker. Die Verhandlungen über diesen „goldenen Streifen“ (WAZ am 12. Juni 2011) ziehen sich bereits über ein Jahr lang hin. Geld für den Grundstückserwerb gibt der stark eingeschränkte Haushalt dieses Jahres zwar her, „aber Mittel für den Bau stehen erst 2012 zur Verfügung“. Allein die Ausschreibungen der Arbeiten würden ein halbes Jahr in Anspruch nehmen. „Der Bau der Ortsumgehung mit der Fertigstellung des Westkreuzes (Ende 2012, d. Red.) kann noch gelingen“, sagt Kratzsch, „bei einer Einigung mit dem Eigentümer.“

Klaus-Peter Hülder bezeichnet den Fall, dass die Schritte nicht zusammen gehen, als „Katastrophe“. Die Stadt habe momentan keinen Plan B und keine Möglichkeit, das gesamte Verfahren zu beschleunigen.