Bei der Firma Steilmann starten ab Montag die seitens der Unternehmensleitung mehrfach verschobenen Tarifverhandlungen mit den Arbeitnehmervertretern.

Am Mittwoch hatten Tarifkommission und Gewerkschaft ihre gemeinsame Marschroute festgelegt. Bei Steilmann gilt ein Haustarif. Es geht um viel: Arbeitszeit, Gehaltsfragen, Stellenabbau - und um den angekündigten Umzug nach Bergkamen. Die Betriebsratsvorsitzende Annegret Pose und ihr Stellvertreter Robert Dworak hatten dazu auch Kontakt mit Bezirksbürgermeister Hans Balbach und Bochums Wirtschaftsdezernent Paul Aschenbrenner aufgenommen, um Standortalternativen in Bochum auszuloten. Davon gebe es genug. Nächste Woche trifft sich Aschenbrenner mit der Radici-Konzernspitze.

Zusätzliche Belastung

Ein Umzug ins 63 km entfernte Bergkamen wäre nicht nur eine zusätzliche Belastung für die in den letzten Jahren arg strapazierten Beschäftigten, erklärt Annegret Pose, sondern gefährde auch die Funktionsfähigkeit der Firma, eingespielte Einheiten könnten auseinanderbrechen. Dass einen Tag vor der Auszahlung das Urlaubsgeld zurückgehalten wurde, sei für viele Mitarbeiter eine erhebliche finanzielle Belastung. „Das Geld haben viele Familien fest eingeplant. Nicht für den Urlaub, vielmehr für Schulbücher und andere feste finanzielle Verpflichtungen”, so Pose. Ob die Firmenleitung Verhandlungen über den Mietpreis für die Räumlichkeiten an der Feldstraßegeführt habe, wisse sie nicht. Eigentümer ist Klaus Steilmann, der betont, dass der Mietpeis sehr moderat sei.