Wattenscheid. .
Das gute nachbarschaftliche Miteinander war für Artur Stuckmann vom Watermanns Weg nie ein Problem, „seit fast drei Jahrzehnten nicht“, wie der 63-Jährige sagt. Aber das scheint jetzt bedroht – von Amts wegen.
Konkret geht es um die Parksituation vor den Hausnummern 72 und 74. Im rückwärtigen Teil vom Watermanns Weg – unter der Adresse 74 bis 76 – hat die „Stuckmann Chemie GmbH“ seit 1982 sowohl Sitz als auch Produktionsstätte. Die wird regelmäßig von Lastzügen angesteuert. „Damit die Zufahrt des Hinterhofes von den 30-Tonnern angesteuert werden kann, setzten die Fahrer rückwärts aufs Betriebsgelände“, beschreibt Stuckmann.
Das sei nie ein Problem gewesen, weil die Anwohner ihre Fahrzeuge nicht auf der Fahrbahn, sondern auf dem Gehweg abstellten. Der ist in diesem Bereich überbreit, wie er anhand von Fotos aus der Vogelperspektive zeigt, „es passen hier sogar zwei Wagen nebeneinander, völlig problemlos“.
Aber das Abstellen von Pkw auf dem Bürgersteig ist Ende September von der Politesse geahndet worden: mit einem Knöllchen in noch nicht bekannter Höhe. „Nähere Einzelheiten folgen in Kürze“, steht auf dem Papierstreifen. Die Konsequenz sieht für Artur Stuckmann, Arbeitgeber von sechs Beschäftigen, so aus: „Stehen die Autos auf der Straße, kommen die Sattelschlepper nicht mehr rum; wir können nicht mehr beliefert werden. Was hieße, wir müssten die Produktion einstellen. Unsere Existenz ist bedroht!“ Die „Stuckmann Chemie“ stellt Reinigungs- und Hochglanzpflegemittel her.
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Zweiter Aspekt: Auf einem Teil des früheren Firmengeländes stehen zwei Wohnhäuser für zehn Familien. „Die müssen von Heizöl-Tankwagen angefahren werden, unmöglich, wenn die Straße dicht ist.“
Damit vor seiner Tür der alte Zustand wieder hergestellt wird, hat sich der Unternehmer schriftlich an das Straßenverkehrsamt der Stadt und an Oberbürgermeisterin Dt. Ottilie Scholz gewandt.
Auf Nachfrage der WAZ bei der Verwaltung teilt Stadtsprecherin Barbara Gottschlich jetzt mit, es werde aufgrund der Anregung geprüft, ob das Parken auf dem Gehweg erlaubt werden kann. „Wir prüfen insbesondere an der Einfahrt, ob dort Gehwegparken hilft, damit Lastwagen um die Kurve kommen.“