Wattenscheid-Leithe. Der Kinderspielplatz an der Schulstraße in Bochum präsentiert sich generalüberholt und richtig schick. Auch der Bolzplatz wird noch überarbeitet.

Der Eingang ist breiter geworden und steigt auch für Kinderwagen nicht mehr so steil an, vor allem aber ist „der Knochenbrecher“ verschwunden. So hieß das hölzerne Klettergerüst auf dem Kinderspielplatz an der Schulstraße zumindest bei den Betreuerinnen der benachbarten Awo-Kita. Stattdessen steht hier jetzt eine ganze Reihe nagelneuer Geräte, sortiert in verschiedene Bereiche und für verschiedene Altersstufen. Und die Kinder haben ihren Platz auch gleich erobert. Wünsche gab’s bei der Wiedereröffnung trotzdem.

Schmuck machen sich die in leuchtendem Orange und Rot gestalteten Geräte, das Holz sieht noch aus wie aus dem Laden geschoben. „130.000 Euro sind investiert worden“, gibt Claudia Schnieder vom Umwelt- und Grünflächenamt weiter, „damit im veranschlagten Rahmen“. Hinzugekommen sind dafür ein neues Sandspielhaus für die kleineren Kinder mit (kleiner) Rutsche, eine Doppelschaukel, weiter hinten eine Nestschaukel mit einer kleineren Slackline.

Auf dem Spielplatz im Bochumer Westen glänzen neue Spielgeräte

Die Blicke auf sich zieht das große Klettergerüst, das den Platz des hölzernen „Knochenbrechers“ einnimmt. Die große Edelstahl-Rutschröhre konnte wieder verwendet werden, es gibt jetzt auch eine Mini-Freikletterwand.

Allein drei Abfallbehälter stehen bereit, das kleine Basketballfeld ist geblieben, ebenso wie die stattlichen Bäume rundherum. „Die Bepflanzung soll noch mit Blühsträuchern am Rand ergänzt werden“, berichtet die Projektleiterin, „aber das kommt etwas später“. Noch überholt werden soll auch der Bolzplatz.

Bunt und hoch ist der neue Kletterturm. Noah (5) testet ihn, Oma Martina Gester hat ein wachsames Auge auf ihn
Bunt und hoch ist der neue Kletterturm. Noah (5) testet ihn, Oma Martina Gester hat ein wachsames Auge auf ihn © FUNKE Foto Services | Dirk A. Friedrich

Denn schon bei der Ideensammlung für die Neu- und Umgestaltung des Spielplatzes im Juni vergangenen Jahres hatten Kinder und Nachbarn geschildert, dass es doch häufiger zu Problemen komme, weil immer wieder Bälle über den Fangzaun hinaus fliegen würden. Auch das vorgespannte Netz brachte offenbar keine Besserung.

Am Bolzplatz wird der Ballfangzaun erhöht und die Spielfläche überholt

„Das wollen wir Anfang des nächsten Jahres angehen“ versprach Schnieder. Dann soll der Zaun um einen Meter, also eine Lage der Stabmatten, erhöht werden. Außerdem soll auch der Boden des Spielfeldes wieder ansehnlich aufgearbeitet werden.

Zusätzliche Bänke hätten einige Mütter noch gern auf dem Gelände platziert, schilderten sie bei der Eröffnung. Tatsächlich konnte Bezirksbürgermeister Hans-Peter Herzog (SPD) der Verwaltung mitteilen, dass im „Feuerwehrtopf“, dem Etatansatz des Stadtteilparlaments, noch Mittel abgerufen werden könnten, die auf diese Art sicher gut verwendet würden.

Für den so umgestalteten Platz stünden derzeit auch noch keine Spielplatzpaten bereit, berichtete Claudia Schnieder. Interessierte könnten sich gern bei den Falken, die an diesem Tag eine Rollenrutsche und eine Hüpfburg zum Vergnügen der Kinder aufgebaut hatten, oder bei der Stadtverwaltung melden.

Etwa einmal pro Woche werde der Platz per Sichtkontrolle überprüft, bei Schäden oder weiteren Anregungen sollte der Mängelmelder der Stadtverwaltung über www.bochum.de genutzt werden. Die Grasflächen und Sträucher seien in den regelmäßigen Pflegeplan aufgenommen, der Sand soll je nach Bedarf gereinigt werden. „Und einmal im Jahr werden die Geräte gründlich überprüft“, sicherte Schnieder zu.

Eingezäunte Grundschule

Der Zaun rund um die Grundschule Leithe direkt dem Spielplatz gegenüber scheint in der Nachbarschaft auf Ablehnung zu stoßen. „Der Hof mit den Tischtennisplatten und den zwei Basketballkörben sollte eigentlich tagsüber allen Kindern zur Verfügung stehen“, erinnerten Besucherinnen bei der Eröffnung des Spielplatzes. Diese Möglichkeiten fehlten seit der Einzäunung.

Auch ein vom Verkehr gesicherter Bereich für kleinere Kinder zum Roller- und Fahrradfahren oder vor allem zum Üben sei damit weggefallen, berichtete Susan Kekstadt. Bezirksbürgermeister Hans-Peter Herzog (SPD) und auch Projektleiterin Claudia Schnieder vom Grünflächenamt wollen das Thema mitnehmen und prüfen.