Wattenscheid. Die Stadt Bochum treibt das Kicken auf Kunstrasen in Wattenscheid voran. An der Dickebank entsteht bis 2024 zudem ein neuer Freizeittreff.
Der Saisonauftakt ist geglückt: Mit einem 3:0-Auswärtserfolg bei der SG Welper gelang Schwarz-Weiß (SW) Wattenscheid 08 am Wochenende ein Landesliga-Auftakt nach Maß. Auch daheim an der Dickebank gab’s am Montag zufriedene Gesichter. Der neue Kunstrasenplatz nimmt Gestalt an. „Im Oktober ist mit der Fertigstellung zu rechnen“, sagte Achim Paas, Leiter des Stadtreferats für Sport und Bewegung, bei einem Ortstermin in Heide.
SW Wattenscheid 08 kickt seit Jahren im Krisenmodus
Seit Jahren kickt die SW 08 im Krisenmodus. Der Naturrasenplatz: ein Stolperacker. Der Aschenplatz nebenan: marode, bei Regen ein Pfützenmeer. Für ihre Heimspiele müssen die Schwarz-Weißen auf den DJK-Kunstrasenplatz am Stadtgarten ausweichen. Vor allem bei der Jugend habe es dadurch einen Aderlass gegeben; zudem fehle es an Einnahmen, berichtet Vorstandsmitglied Willi Peters.
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Im April begann an der Dickebankstraße endlich das große Buddeln. 1,1 Millionen Euro nimmt die Stadt in die Hand, um den Aschenplatz zu einem 100 x 60 Meter großen Kunstrasenplatz umzubauen: neue Fluchtlichtanlage mit sechs Masten inklusive.
Kunstrasenplatz soll im Oktober fertiggestellt sein
„Die Kosten und die Arbeiten liegen im Plan. In sechs bis sieben Wochen wird alles fertig sein“, kündigt Achim Paas an. Nur mit der neuen Überdachung könnte es noch länger dauern. Nicht schlimm, sagt SW-Urgestein Willi Peters. Drei Senioren- und acht Jugendmannschaften sind aktiv. „Alle warten sehnsüchtig auf den neuen Platz.“
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Strahlkraft weit über den Verein hinaus soll ein Projekt entfalten, das das Gesicht der Sportanlage nachhaltig verändern wird. Titel: „Rollen, Fahren und Gleiten“. Aus dem Naturrasenplatz wird eine öffentliche Aktionsfläche für Rad-, Rollschuh- und Skateboardfahrer. Dafür wird auf die Fläche ein wasserdurchlässiger Asphalt aufgebracht. Auch ein Hügel-Parcours für BMX-Fahrer ist vorgesehen.
„Rollen, Fahren und Gleiten“ auf wasserdurchlässigem Asphalt
Zwar werden rund 3000 Quadratmeter der jetzigen Sportplatzfläche künftig gewerblich genutzt: Die benachbarte Großbäckerei Bereket hat das Grundstück gekauft, um ihren Standort langfristig zu sichern.
Die Multifunktionsanlage werde für den Ortsteil gleichwohl ein großer Gewinn, glaubt Bezirksbürgermeister Peter Herzog (SPD). Der Bezirk sei sozialpolitisch „ein bisschen Diaspora. Wir haben hier nur noch die Freiwillige Feuerwehr und die SW Wattenscheid 08. Deshalb werden sowohl der Kunstrasenplatz auch der neue Freizeittreff dem Wattenscheider Osten sehr gut tun“, so Herzog.
Kunstrasenplätze: Arbeiten in Wattenscheid sind im Gange
1,5 Millionen Euro wendet die Stadt für „Rollen, Fahren und Gleiten“ auf. Die Landesgesellschaft NRW Urban und das Grünflächenamt koordinieren derzeit die Auftragsvergabe. Im Winter 2024 soll die Anlage an den Start gehen.
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Derweil treibt die Verwaltung den Ausbau der Kunstrasenplätze stadtweit voran. An der Dickebank entsteht die 32. Anlage, hat Achim Paas nachgerechnet. In Wattenscheid laufen aktuell zudem
– die Erneuerung des Kunstrasenfeldes an der Berliner Straße (mit zwei Wochen Verspätung in Kürze vollendet),
– die Sanierung des Klaus-Steilmann-Rasenplatzes (Fertigstellung für die 39. Kalenderwoche angepeilt) und
– der Austausch des Kunstrasens an der Ruhrstraße. Hier sollen „bergbaulichen Sicherungsmaßnahmen“ noch bis zum Jahresende andauern. Die neue Rasendecke kann somit erst 2024 folgen.
Bezirksbürgermeister: WAT-Fußball wird komplett modernisiert
Gleichfalls im nächsten Jahr wird der Naturrasen auf dem Sportplatz Günnigfeld einen Kunstrasen erhalten. Der Kunstrasen im Preins Feld in Höntrop wird ausgewechselt. Das werde zwar weiterhin Probleme für den Spiel- und Trainingsbetrieb der Vereine mit sich bringen. „Bis auf Sevinghausen werden dann aber alle Sportplätze in Wattenscheid über Kunstrasen verfügen“, sagt Achim Paas.
Peter Herzog ergänzt zufrieden: „Der Fußball in Wattenscheid wird komplett modernisiert.“ Den millionenschweren Umbau des Lohrheidestadions hat der Bezirksbürgermeister dabei noch gar nicht erwähnt.