Bochum. Nach dem schweren Verkehrsunfall in Bochum gibt es viele Fragen. Am Steuer des PS-starken Autos: ein 24-Jähriger ohne Wohnsitz in Deutschland.
Der schwere Verkehrsunfall mit acht, teils schwer verletzten Personen am Samstagabend auf dem Zeppelindamm in Wattenscheid-Höntrop wirft viele Fragen auf. Nicht nur zum Unfallhergang.
Fahrer ohne festen Wohnsitz in Deutschland
Auf dem vielbefahrenen Zeppelindamm, auf dem teils 70, teils 50 km/h erlaubt sind, haben sich in den letzten Jahren zahlreiche Unfälle ereignet. Dennoch zählt diese stark befahrene Verkehrsachse laut Polizeistatistik nicht zu den Unfallschwerpunkten in Bochum. „Dabei wird unterschieden nach Häufigkeit, Schwere und Ursache der Unfälle“, so Marco Bischoff. Polizei und Stadt Bochum entscheiden jährlich in Abstimmung, wie die Unfälle eingeordnet werden und welche Gegenmaßnahmen zur Entschärfung der jeweiligen Lage vor Ort gegebenenfalls zu ergreifen sind - entsprechend falle die jährliche Unfallstatistik aus, in der der Zeppelindamm gar nicht oben rangiert. „Hier ist oft eher individuelles Fehlverhalten, wie offenbar jetzt im aktuellen Fall, die Ursache für Unfälle.“
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Fakt ist: Der 24-jährige Autofahrer, der den Unfall verursacht hat, hat keinen festen Wohnsitz in Deutschland. Er kommt laut Polizei aus Georgien. Er steuerte einen schweren Pickup, ein VW Amarok (motorisiert mit bis zu 224 PS), in Deutschland zugelassen. Und fuhr offenbar mit deutlicher überhöhter Geschwindigkeit als den dort erlaubten 70 km/h bei roter Ampel über diese Kreuzung an der markanten blauen Fußgängerbrücke. Und stand laut Polizei offenbar unter dem Einfluss von Drogen und womöglich auch Alkohol; in seinem Auto saßen außerdem zwei Jugendliche im Alter von 12 und 16 Jahren aus Schwelm.
Acht Verletzte auf dem Zeppelindamm in Bochum
Frontal prallte er dabei auf das Auto einer 34-Jährigen, die bei der „Grün“ zeigenden Ampel aus Richtung Varenholzstraße in Richtung Zollstraße fahren wollte. Durch die Kollision des sich überschlagenden VW Amarok wurde noch ein weiteres Fahrzeug aus Essen erfasst, dessen Insassen (56-jähriger Fahrer und drei Insassen im Alter von 20, 47 und 55 Jahren) auch verletzt wurden. Über den Gesundheitszustand der vier Schwerverletzten darf die Polizei derzeit keine Angaben machen. „Erst wenn jemand verstirbt“, so Bochums Polizeisprecher Marco Bischoff.
Sachschaden: rund 45.000 Euro. Die Unfallstelle war bis etwa 7 Uhr am Sonntagmorgen gesperrt. Das Bochumer Verkehrskommissariat ermittelt weiter. Es geht auch darum, wie der 24-Jährige in den Besitz des VW Amarok gelangen konnte.