Wattenscheid. Alle Entwürfe zur Umgestaltung des August-Bebel-Platzes sind im Wattenscheider Rathaus zu sehen. So lang lässt der Baubeginn auf sich warten.
Der Wettbewerb von insgesamt acht Architektenbüros zur Umgestaltung des August-Bebel-Platzes in Bochum-Wattenscheid ist abgeschlossen. Nun wirft Jens Rehwinkel, Leiter des Bereichs Stadterneuerung der Stadt Bochum, einen Blick nach vorn. „Nachdem nun der Siegerentwurf feststeht, werden wir in die Detailplanung gehen. Zudem schauen wir, welche guten Ideen und Anregungen der Wattenscheiderinnen und Wattenscheider wir noch übernehmen können.“
Umgestaltung August-Bebel-Platz in Wattenscheid: Wettbewerb abgeschlossen
Das nehme dann noch ein wenig Zeit in Anspruch. „Außerdem müssen wir den Umbau noch zur Förderung anmelden“, ergänzt er. Voraussichtlich 2025 steht der finale Plan fest. Ab Dienstag, 15. November, sind bis einschließlich 2. Dezember alle Arbeiten noch einmal, diesmal unter Nennung der jeweiligen Büronamen und Platzierungen im Wettbewerb im Rathaus Wattenscheid zu sehen. Öffnungszeiten: Montag, Dienstag, Mittwoch 8 bis 16 Uhr, Donnerstag 8 bis 18 Uhr, Freitag 8 bis 16 Uhr.
Führung durch Wattenscheid
Am Donnerstag, 24. November, wird es zudem um 18 Uhr eine öffentliche Führung durch die Ausstellung geben. Um Anmeldung unter info@wat-bewegen.de wird aufgrund des eingeschränkten Platzangebots vor Ort gebeten. Weitere Informationen zum August-Bebel-Platz sind unter www.wat-bewegen.de/bebelplatz zu finden.
Insgesamt acht Arbeitsgemeinschaften aus den Bereichen Städtebau, Architektur, Landschaftsarchitektur und Verkehrsplanung haben Pläne für die Umgestaltung des Platzes eingereicht. Knapp 100 Bochumerinnen und Bochumer haben beim Bürgerdialog in der Alten Lohnhalle die Entwürfe besichtigt und erste Anmerkungen abgegeben.
Wettbewerb ist entschieden
Diese Anmerkungen wurden dann der Jury aus Fach- und Sachpreisrichterinnen und -richtern weitergegeben. Die Platzneugestaltung hat zum Ziel, einen zukunftsfähigen Ort zu schaffen, an dem sich die Menschen gern aufhalten, an dem die Geschäfte gut erreichbar sind, der den Klimawandel berücksichtigt, der ein repräsentatives Eingangstor zur Wattenscheider Innenstadt ist und gleichzeitig eine Drehscheibe für den Öffentlichen Nahverkehr. Dazu wird der Platz autofrei.
Planungsziele August-Bebel-Platz
Die Stadt Wattenscheid hat den August-Bebel-Platz Mitte der 1960er Jahre in seiner heutigen Form und nach dem Leitbild der autogerechten Stadt angelegt. Durch seine Lage und das aktuelle Erscheinungsbild prägt der Platz das Image der Wattenscheider Innenstadt wesentlich mit, haben die städtischen Planer analysiert. Gleichzeitig erfülle er nicht mehr die heutigen Ansprüche an einen innerstädtischen Platz: es fehle an Aufenthaltsqualität und Grün. Deshalb soll der Platz über eine Neuplanung an die heutigen Anforderungen angepasst werden.
Der Platz soll ein Ort werden, an dem man sich gerne aufhält, besser als städtischer Platz erlebbar werden. Dazu müssten die bisher durch Straße und Haltestelle getrennten Platzhälften zusammenwachsen und so entwickelt werden, dass die Geschäfte vor Ort besser erreicht werden. Er solle zum repräsentativen Eingangstor zur Wattenscheider Innenstadt werden und weiterhin eine wichtige Drehscheibe für den Öffentlichen Nahverkehr sein. Das Ziel: Der Platz soll wieder mehr den Menschen dienen als den Autos.
Die Büros BBZL, Böhm, Benfer, Zahiri Landschaften/Städtebau (Berlin), und ISAPLAN Ingenieur (Stuttgart) haben nach Meinung der Jury den überzeugendsten Entwurf vorgelegt.
Im nächsten Jahr Planungsstart
„Die beiden Büros haben verdientermaßen den 1. Platz belegt. Die Entscheidung war einstimmig. Mit ihren Ideen verknüpfen sie eine klare und überzeugende Platzgestaltung mit den Wettbewerbsanforderungen Zukunftsfähigkeit, Klimafreundlichkeit und Nutzbarkeit des Platzes. Schließlich muss der Platz auch in den kommenden 40 Jahren funktionieren“, kommentierte der Juryvorsitzende, Prof. Kunibert Wachten, emeritierter Inhaber des Lehrstuhls und Instituts für Städtebau und Landesplanung an der RWTH Aachen, nach der Entscheidung.
Die weiteren Meilensteine sollen sein: 2023 Entwurfsplanung, 2024 Anmeldung zum Städtebauförderprogramm, 2025 Beratung und Entscheidung über die Ausführungsplanung, etwa 2026 möglicher Baubeginn.