Bochum-Wattenscheid. Sieben Jahre war das Lokal Baseburger einer der Ankermieter im Gertrudiscenter Bochum-Wattenscheid. Das ist bald vorbei. Leerstand droht

In Wattenscheid ist es räumlich betrachtet die wohl größte gastronomische Lokalität – und auch innen ein Aushängeschild: das „Baseburger“ im Gertrudiscenter am Alten Markt in der Wattenscheider City, samt Außengastronomie. Doch nun wird der Pächter - mit mehreren Standorten in NRW vertreten - dort zum Jahresende 2022 schließen. Hohe Mietpreise und sinkende Umsätze sind laut Unternehmensleitung die Gründe.

Baseburger in Wattenscheid geht

„Time to say Goodbye“, heißt es auf der Homepage von „Bochum Baseburger“. Geschäftsführer Jan Rozanka sagt: „Manchmal sind die Dinge, die wir nicht ändern können, genau die Dinge, die uns ändern. Wir haben deshalb gekündigt.“

Auch interessant

Seit über sieben Jahren sei man „mit Liebe und Leidenschaft zu Burgern, Fries und Cocktails in Wattenscheid ein fester Bestandteil der Bochumer Gastroszene“ gewesen. Und: „An erster Stelle stand immer für uns die Qualität unserer Speisen und Getränke, glückliche Gäste und zufriedene Gesichter sowie die sehr enge Zusammenarbeit mit regionalen Partnern“. Die heimische Fleischerei Dasenbrock habe viele Waren geliefert.

Probleme nach sieben guten Jahren

Doch man habe jetzt in Wattenscheid die Reißleine ziehen müssen. Auch mit Blick auf die anderen Standorte in NRW und insgesamt rund 150 Mitarbeiter/innen, Wattenscheid sei in den letzten Jahren zum großen Verlustbringer geworden. Rozanka „Da mussten wir hier reagieren.“ Den 12 WAT-Mitarbeitern habe man andere Stellen angeboten.

Auch interessant

„Die Zeiten ändern sich und der Markt verändert sich auch. Da mussten wir hier reagieren.“ Durch Corona habe man den Restaurantbetrieb lange schließen müssen. Und: „Die Inflation treibt sämtliche Kosten in die Höhe, insbesondere die für Lebensmittel, Strom, Gas und Wärme und jeder Tag wird zu einer neuen Herausforderung.“ Die Lebensmittel, Miete und die Energiekosten könne man „nicht beeinflussen. Daher haben wir schweren Herzens die Entscheidung getroffen, unser Restaurant in Wattenscheid zum Ende des Jahres zu schließen“.

Hohe Mietpreise

Doch der 44-jährige Geschäftsführer, Sitz des Unternehmens ist Schwerte, blickt positiv auf Wattenscheid zurück. „Wir hatten hier zunächst eine gute Zeit. Diese Räumlichkeiten sind sehr attraktiv, aber auch angesichts der Mietvorstellungen eine Herausforderung für jeden Investor.“ Und hofft, das sich noch ein Nachfolger findet für die rund 800 qm großen Räume über zwei Etagen; Kontakt dazu unter ts@base.family

Mehrere Gastronomen

Rückblick: Es gab schon mehrere Gastronomen, die sich an diesem Standort im Wattenscheider Gertrudiscenter versucht haben - teils lange Leerstände waren die Folge. Was Jan Rozanka kritisiert: „Die Gertrudiscenter-Investoren als Ansprechpartner, die in den letzten Jahren aber häufig gewechselt haben, müssen von ihren überhöhten Mietpreisvorstellungen herunter. Denn so etwas lässt sich hier dann nicht realisieren.“

„Geile Zeit“

Man bedanke sich „für die extrem geile Zeit mit den wahrscheinlich geilsten Gästen der Welt“. Und mit Blick auf die kommenden Wochen zum Ausklang sagt er: „Wir wollen in den letzten Tagen nicht den Kopf in den Sand stecken und schmollen, sondern noch einmal ordentlich mit den Besuchern feiern und die herbstlichen Burger- und Fries-Kreationen schlemmen.“