Wattenscheid-Höntrop. Anwohner ärgern sich immer wieder über Pferdemist im Wattenscheider Südpark. Nun startet ein neuer Anlauf, um die Angelegenheit zu klären.
Anwohner und Spaziergänger klagen schon lange über die starke Verschmutzung der Gehwege durch Pferdemist im Wattenscheider Südpark. Doch: Es gibt noch immer keine Lösung. Die Fraktion aus UWG und Freie Bürger will nun endlich Klarheit schaffen.
Anwohner in Wattenscheid-Höntrop klagen über Pferdemist
Im Juni 2021 ist die Landesreiterstaffel der Polizei NRW in der Zollstraße in Bochum-Höntrop eingezogen. Seitdem kommt es immer wieder zu Beschwerden der Anwohner über die Hinterlassenschaften der Pferde.
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Der Grad der Verschmutzung habe sich „kontinuierlich gesteigert“, berichtet ein Anwohner. Davon seien nicht nur die Gehwege im Südpark, sondern auch die Straßen in der umliegenden Wohnsiedlung und vor der St. Marien Kirche betroffen. Die Reiterstaffel würde häufig mehrmals pro Woche durch die Siedlung ziehen und dort eine „massive Verschmutzung“ hinterlassen.
Besonders wenn es regnet, seien die Umstände kaum noch tragbar. Dann würde der Mist bis zu den Bürgersteigen und Vorgärten fließen. Die Verärgerung darüber ist dem Mann deutlich anzumerken.
„Öffentliche Wege müssen frei sein“: Wählergemeinschaft fordert Klärung
Hans-Josef Winkler, Vorsitzender der Wählergemeinschaft „UWG: Freie Bürger“ und Mitglied der Bezirksvertretung Wattenscheid, bestätigt den Eindruck des Anwohners: Vor allem auf den engen Gehwegen im Südpark sei es für Menschen mit Kinderwagen oder Rollator kaum mehr möglich, dem Dreck auszuweichen. Er und seine Fraktionskollegen hatten Ende August selbst einen Rundgang durch den Südpark unternommen.
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Winkler fordert unmissverständlich, dass die öffentlichen und befestigten Wege im Park frei sein müssen. Es gehe aber nicht darum, einen Schuldigen zu suchen, sondern gemeinsam eine Lösung zu finden.
Der Polizei ist das Problem bekannt – dem USB nicht
Der Umweltservice Bochum (USB) teilt mit, dass der Stadtreinigung keine Beschwerden über Verunreinigungen durch Pferdekot bekannt seien. Die Straßen in dem Gebiet werden ein- bis zweimal pro Woche gereinigt und etwaiger Pferdekot mit entfernt. Das ist aus Sicht der Anwohner jedoch nicht ausreichend.
Die Polizei kennt die Beschwerden und begründet die Ausritte im und um den Südpark mit der Erhöhung der polizeilichen Präsenz, um z. B. Einbrüche zu verhindern. Die Streifen seien darüber hinaus erforderlich, um Jungpferde an die Umwelteinflüsse bei Einsätzen zu gewöhnen, heißt es.
Landesreiterstaffel rückt von der Zollstraße aus
Am Standort Bochum-Wattenscheid steht die Landesreiterstaffel der Polizei NRW mit 32 Dienstpferden und 42 Reiterinnen und Reitern bereit für den Einsatz.
Auf 36.000 Quadratmetern befinden sich dort ein Dienstgebäude, Ställe, Reithallen, Außenreitplätze und Weideflächen.
Vorher war die Landesreiterstaffel auf zwei Standorte in Willich und Dortmund aufgeteilt.
Die Argumente der Anwohner erscheinen logisch: „Hundebesitzer müssen den Kot ja auch beseitigen.“ Die Polizei hingegen verweist auf die hoheitlichen Aufgaben, die das Polizeipferd im Einsatz wahrnehme. Eine Pflicht zur Beseitigung gebe es daher nicht. Zudem bestehe durch den Pferdekot – im Gegensatz zum Hundekot – keine Gefahr für die Gesundheit. Man versichert aber, gemeinsam mit der Stadt Bochum an einer Lösung zu arbeiten.
Reiterstaffel soll mindestens 20 Jahre bleiben
Der im Juni 2019 abgeschlossene Mietvertrag zwischen Landesreiterstaffel und dem Rüsing-Hof in Höntrop ist auf eine Laufzeit von 20 Jahren ausgelegt. Deshalb hofft man in Höntrop auf eine langfristige Lösung.
In der Bezirksvertretung Wattenscheid hat die Fraktion aus UWG und Freie Wähler nun erneut eine Anfrage gestellt. Die Verwaltung wird schriftlich antworten. Die Anwohner werden sich noch etwas gedulden müssen, bis die Lage tatsächlich geklärt ist.