Bochum-Höntrop. Nach Beschwerden über Pferdeäpfel wehren sich die Freizeit-Reiter: Im Südpark sind die Wege an vielen Stellen gar nicht für sie nutzbar.
Einem Hindernisparcours ähneln die Reitwege im Wattenscheider Südpark. Das zeigte sich bei einem Ortstermin, der ursprünglich auf Beschwerden von Spaziergängern zurückging. Ihr Thema: Pferdeäpfel, womöglich noch verstärkt in jüngster Zeit durch die Ansiedlung der Polizei-Reiterstaffel an der Zollstraße.
Konflikte zwischen Fußgängern, Radfahrern und Reitern ließen sich im Südpark nicht feststellen. Stattdessen: Vermoderte und verschwundene Einfassungen der Wege, die an zahlreichen Stellen vom Regen stark ausgewaschen sind. Vor allem aber waren an steileren Stücken Stufen mit Holzstämmen eingebaut, vor denen Freizeitpferde scheuen können, weil sie Angst vor Stürzen haben. Die Ausschilderung der Wege ist zudem in schlechtem Zustand.
„Das Thema werden wir mit einer Anfrage im Umweltausschuss aufgreifen, um die Situation zu verbessern“, sagt nun Tim Radzanowski, SPD-Ratsmitglied für Höntrop-Süd und Sevinghausen.
Bochum ist inzwischenStandort der Polizei-Reiterstaffel
„Dass sich in jüngster Zeit Beschwerden über Pferdekot häufen, der auf den Gehwegen im Südpark liegt“, schätzt auch Radzanowski, „liegt wahrscheinlich unter anderem daran, dass die NRW-Polizeireiterstaffel inzwischen am Rüsinghof an der Zollstraße angesiedelt ist“, erklärt der Wattenscheider. „Ich denke, wenn die Reiterstaffel erst einmal richtig angekommen ist, wird sie sich selbst mehr um die Entfernung der Hinterlassenschaften ihrer Pferde sorgen. Aber auch andere Pferde hinterlassen Spuren auf den Gehwegen.“
Beschilderung beschädigt
Den Grund dafür sieht er allerdings schlicht und ergreifend daran, dass Reiterinnen und Reiter im Südpark immer wieder gezwungen sind, die Reitwege zu verlassen, „wenn sie sie denn überhaupt finden“, sagt Tim Radzanowski. „Das Problem ist zum einen die an vielen Stellen fehlende Beschilderung der Reitwege“, beschreibt er.
Auch bei einem Ortstermin der WAZ hatte sich gezeigt, dass viele Schilder mittlerweile verschwunden, verbogen, zugewachsen oder mitsamt den Schildermasten umgestürzt sind.
Brombeeren und Brennnesseln
Radzanowski meint deshalb auch: „Wer sich im Südpark nicht auskennt, findet unter Umständen die Reitwege nicht.“ Ein anderes Problem sei der Zustand der Reitwege.
„Gerade durch den Starkregen der letzten Zeit sind viele Wege stark ausgewaschen oder durch die wuchernden Brennnesseln und Brombeersträucher schlecht passierbar.
Ausweichen auf Wanderwege
Oft müssen dann die Reiterinnen und Reiter mit ihren Tieren auf die Gehwege ausweichen. Darunter leiden dann natürlich auch die Gehwege“, erklärt Tim Radzanowski weiter.
Vor zehn Jahren
Vor ziemlich genau zehn Jahren stellte die Stadtverwaltung fest, es würden bereits mehr als 350 Reitkennzeichen im Jahr beantragt.Der zweite Abschnitt des Reitweges im Südpark wurde 2012 fertiggestellt und sogar als ein „Erfolg des Konzeptes“ bezeichnet.
„Wir wollen daher nun von der Verwaltung wissen, ob sie den schlechten Zustand der Reitwege im Südpark kennt und ob diese zeitnah ausgebessert werden sollen“, sagt Tim Radzanowski.
Kontrollen erforderlich
„Auch würden wir gerne wissen, ob die Verwaltung sowohl Geh- als auch Reitwege so anlegen kann, dass sie Starkregen aushalten können. Abhängig von der Antwort können wir entscheiden, ob und wie wir das Thema weiter angehen.“
Eine ähnlich gelagerte Anfrage dieser Redaktion an die Stadtverwaltung ist nach dem Ortstermin im Südpark noch immer nicht beantwortet worden.