Bochum-Wattenscheid. Die Stadt Bochum sammelt Fragen und Anregungen für die Umgestaltung des Bahnhofsquartiers. Die Verkehrsplanung interessiert die Besucher stark.

Ob tatsächlich ein Turm die Landmarke des künftigen „Neuen Bahnhofsquartiers Wattenscheid“ sein wird, womöglich sogar in zwei Ausführungen am westlichen und östlichen Ende, stand für die Besucher der Ausstellung gar nicht so sehr im Blickpunkt. Die Gestaltung des Vorplatzes schien überwiegend wichtiger. Und der Verkehr.

Bahnhof Wattenscheid: So könnte das Quartier bald aussehen

Im früheren „Charivari“ präsentierte die Stadt die überarbeiteten Entwürfe der Architektenbüros in einem Zwischenstand. Der jetzige Bushalt unter der Autobahnbrücke ist den meisten Nutzern der Buslinien jedenfalls ein Dorn im Auge, auch die unübersichtliche Kreuzung der Fritz-Reuter-Straße mit der Bahnhofstraße/Ridderstraße soll, so der Tenor, überarbeitet werden.

Eine Vorstellung des „neuen Bahnhofsquartiers Wattenscheid“ gaben die überarbeiteten Architektenentwürfe im ehemaligen „Charivari“.
Eine Vorstellung des „neuen Bahnhofsquartiers Wattenscheid“ gaben die überarbeiteten Architektenentwürfe im ehemaligen „Charivari“. © FUNKE Foto Services | Gero Helm

Wie weit auch die Auf- und Abfahrt der A 40 am Bauhaus-Markt neu gestaltet werden kann, ist derzeit noch nicht bekannt. Wünschenswert wäre aus Sicht der Bürger eine Ampelanlage, vor allem, wenn sich das Quartier am Bahnhof attraktiv entwickelt und die Verkehrsströme sich ändern.

Info und Ansprechpartner

Nach der Zwischenpräsentation im „Charivari“ werden die Entwürfe bis zum 16. September im Wattenscheider Rathaus ausgestellt und können parallel bis zum 18. September auch online eingesehen und bei einer Umfrage auf der Internetseite kommentiert werden.

Weitere Informationsmöglichkeiten auch unter @neuesbahnhofsquartierwattenscheid bei Facebook und @bahnhofsquartier_wattenscheid bei Instagram. Das Planungsamt will dort regelmäßig Neuigkeiten und Details rund um das Neue Bahnhofsquartier Wattenscheid veröffentlichen.

Ansprechpartner sind: Stadt Bochum, Amt für Stadtplanung und Wohnen, Projektleiterin Loredana Puls, 0234 910-2206, ; bei NRW urban Projektleiter Franz Große-Kreul, 0231 4341-289, ; bei der Wirtschaftsentwicklung Bochum Arthur Weinstein, 0234 61063137,

Eine Befürchtung konnten die städtischen Mitarbeiter, die die Ausstellung begleiteten, den interessierten Besuchern zunächst nehmen: Nach bisherigem Stand soll es zumindest nicht weniger Parkplätze beim Umbau und mit der Neugestaltung des Bahnhofs geben.

Parkplätze in Parkhäusern für Kfz und Fahrräder vorgesehen

Parkhäuser für Pkw und vor allem auch für Fahrräder mit Service-Stationen, Leihmöglichkeiten und Mobilitätspunkten spielen bei allen Entwürfen eine Rolle.

Die Stadt ist nicht in allen Fragen mehr völlig abhängig von der Deutsche Bahn AG, denn das Gebäude und die direkt angrenzenden Flächen sind inzwischen in städtischem Eigentum. Sie können damit überplant werden.

Busse sollen an einem eigenen Terminal vor dem Bahnhof Wattenscheid halten

Begrüßt wurde überwiegend die Stoßrichtung, den Busverkehr direkt vor dem Bahnhofsgebäude an einem Terminal abzuwickeln. „Damit sieht das wenigstens auch richtig wie ein Bahnhof aus“, kommentierte ein Besucher. Regelmäßige Nutzer regten an, den Vorplatz mit möglichst deutlichen Sichtbeziehungen zu gestalten, um keine „Angsträume“ entstehen zu lassen.

Das sei gerade für Pendler in den frühen Morgenstunden wichtig. Damit sprachen sich die Besucher auch für eine eher lockere Gestaltung der Gebäudezeile aus, statt für einen durchgängigen Riegel.

Bahnhof Wattenscheid: Erste Bagger rollen erst in fünf Jahren

Den Grünbereich mit dem Park & Ride-Platz direkt an der Lärmschutzwand zur A 40 wird die Planung bis auf Details ausnehmen müssen, da er als Schutzstreifen für die Autobahn festgeschrieben ist.

Die Architekten-Entwürfe in diesem frühen Stadium der Planung sehen bereits Zisternen, Rückhaltebecken und Rigolen vor, in denen Regenwasser aufgehalten werden kann.

Nach dieser weiteren städtebaulichen Vor-Entwurfsplanung schließt sich das Bebaungsplan-Verfahren an, parallel die Suche nach einem Investor für die neuen Büros und Wohnungen. „Vor etwa fünf Jahren ist kaum der erste Bagger hier“, hieß es bei der Vorstellung im historischen Bahnhofs-Gastrogebäude.