Bochum-Wattenscheid. Nach Schließung der Hauptpost in Bochum-Wattenscheid geht’s in einer Mini-Filiale in der City weiter. Aber nur mit einem eingeschränkten Angebot.

Die ehemalige Hauptpost an der Hochstraße ist seit vergangener Woche dauerhaft geschlossen. Und damit endete dort ein traditionsreiches Post-Kapitel in Wattenscheid.

Keine Postbank-Angebote mehr

Nach Aufgabe dieses Standortes (samt der SB-Geräte), zuletzt von der Postbank betrieben, die auch andere Postangebote mit übernommen hatte, wurde unter Regie der Deutschen Post nun eine kleine Filiale in der Innenstadt an der Oststraße 4-6 in der Nähe des Alten Marktes eröffnet. „Bankdienstleistungen bietet diese neue Partner-Filiale aber nicht an“, so Postsprecher Oliver Rittmaier. Lediglich Post- und Paketdienstleistungen.

Hauptpost Wattenscheid wurde 1933 eröffnet

Rückblick: 25 Zentner schwer, gefertigt aus dunkler Basaltlava – unübersehbar prangt der imposante Adler über dem Eingang der ehemaligen Hauptpost an der Hochstraße in Wattenscheid. Einziges Zugeständnis in Sachen Fassadenschmuck an das unter Denkmalschutz stehende Post-Gebäude. Der Baustil verkörperte schon damals eine moderne Architektur - und findet sich in dieser Form kein zweites Mal in Wattenscheid wieder. Damals heißt konkret das Jahr 1932.

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Im Sommer vor 90 Jahren, am 14. Juni, fällt der Startschuss für die Bauarbeiten im Bereich Hoch-/Swidbertstraße. Das alte, nur wenige Meter entfernt liegende Postamt an der Hochstraße von 1896/97 entsprach schon längst nicht mehr den Anforderungen - Bürgerbeschwerden häuften sich, begleitet von kritischer Berichterstattung in der Wattenscheider Zeitung.

Post-Standort mit Tradition in Wattenscheid

Die Stadt intervenierte erfolgreich beim Reichspostministerium in Berlin. Allerdings nicht „frank und frei“. Die Gemeinde steuerte einen stattlichen Zuschuss in Höhe von 70 000 Reichsmark für den Bau des Hauses bereit. Und stellte außerdem das Grundstück zur Verfügung. Federführend für das Projekt zeichnete damals die Oberpostdirektion Dortmund verantwortlich. Nicht nur obligatorische Postgeschäfte liefen künftig im anderen Rahmen weiter. Die Einweihung der Hauptpost am 9. Dezember 1933 war sogar mit dem Betrieb einer eigenen Telefon- und Telegrafiezentrale verbunden.