Bochum-Wattenscheid. Stadt Bochum und Skiba GmbH beginnen mit Neubau einer Pflegeeinrichtung an der Sommerdellenstraße. Über 80 stationäre Plätze entstehen.

Aus dem Grundstein wird ein Meilenstein, denn mit dem Neubau eines Seniorenzentrums auf dem Gelände der früheren Fröbelschule schafft die Stadt Bochum weitere Plätze für Senioren. Parallel gibt die Stadttochter SBO, Senioreneinrichtung Bochum gGmbH, den bisherigen Standort am Glockengarten in Altenbochum auf und zieht mit der Verwaltung nach Bochum-Wattenscheid.

80 stationäre Pflegeplätze im Neubau in Bochum

Geplant ist das Gebäude mit über 80 stationären Pflegeplätzen sowie zwölf weiteren für die solitäre Kurzzeitpflege, Gemeinschaftsflächen für das Wohnen nach dem Konzept der Hausgemeinschaften sowie für Café und Frisör.

Symbolische drei Hammerschläge begleiteten die Grundsteinlegung für den Neubau der Senioreneinrichtung an der Sommerdelle.
Symbolische drei Hammerschläge begleiteten die Grundsteinlegung für den Neubau der Senioreneinrichtung an der Sommerdelle. © FUNKE Foto Services | Gero Helm

Auf dem rund 7000 Quadratmeter großen Areal in direkter Nachbarschaft zur Sportanlage der DJK Wattenscheid und des Stadtgartens legten für die Baufirma Skiba aus Herne Helmut Skiba, Bezirksbürgermeister Hans-Peter Herzog (SPD), SBO-Geschäftsführer Frank Drolshagen und Aufsichtsratsvorsitzender Ernst Steinbach den Grundstein und senkten die Zeitkapsel mit Münzen, aktuellen Tageszeitungen und Kopien der Baudokumente hinein.

Damit sieben Häuser der SBO mit 727 Seniorenplätzen in Bochum

Ernst Steinbach.
Ernst Steinbach. © FUNKE Foto Services | Gero Helm

Das 25-Millionen-Euro-Objekt soll nach etwa 18 Monaten Bauzeit Raum für 100 Arbeitsplätze bieten. Der Wärme- und Kälteschutz soll dem hohen k-55-Standard entsprechen. Ernst Steinbach (SPD) erinnerte, die ehemalige Fröbelschule hier an dieser Stelle sei marode gewesen, ein zeitgemäßer Unterricht gerade als Förderschule sei nicht mehr möglich gewesen. „Der Neubau des Seniorenzentrums ist eine gute Lösung für die Infrastruktur“, unterstrich er.

Gegen viele Unkenrufe

Außerdem sei das wohl der „letzte Baustein für die Konsolidierung der SBO“, die 2012 als eigene gGmbH ausfirmiert wurde. „Gegen die vielen Unkenrufe“, meinte Steinbach, „konnte die Gesellschaft sogar schon 2020 schwarze Zahlen schreiben.“

Helmut Skiba hatte zu den symbolischen drei Hammerschlägen („Möge Weisheit den Bau leiten, Stärke ihn ausführen und Schönheit ihn vollenden“) beschrieben, das Pflegezentrum sei ein Ausdruck der kommunalen Seniorenpolitik. „Senioren sind keine Randgruppe“, stellte er klar, „hier steht bedarfsorientiert das Individuum Mensch im Blickpunkt“.

Das Angebot in der Stadt erweitert

Frank Drolshagen.
Frank Drolshagen. © FUNKE Foto Services | Gero Helm

Frank Drolshagen umriss, mit dem Umzug der Verwaltung vom bisherigen Standort am Glockengarten werde auch dort Platz für die Neuentwicklung des dortigen Quartiers frei gemacht, vergleichbar mit dem Neubau am Beisenkamp. 16 Mitarbeiter werden in einem Flügel des „Hauses Sommerdelle“ ihre Büros haben. „Insgesamt bietet die SBO in sieben Häusern 727 Plätze, davon 648 stationär und 55 in der Kurzzeit- sowie 19 in der Tagespflege.“

„Dies ist ein guter Tag für die SBO, für Bochum und für die Menschen“, beschrieb er, „wir erweitern damit quantitativ und qualitativ das Angebot, um der großen Aufgabe gerecht zu werden, die die alternde Gesellschaft stellt“.

Motto der Zukunft sei „gemeinsam statt einsam“. In der an Hausgemeinschaften orientierten Einrichtung sollen etwa 14 Bewohner jeweils gemeinsam frühstücken und zu Abend essen, „seniorengerecht, aber mit der Pflege mehr im Hintergrund“.