Bochum-Wattenscheid. Sie sind ein Blickfang für Passanten am Radschnellweg in Wattenscheid. Fünf witzig aussehende Laternen stehen dort, gebaut von Heinz Rochowiak.

Immer wieder würden die Menschen, die am Rande seiner Kleingarten-Parzelle mit dem Rad vorbeifahren oder laufen, stehenbleiben: Sie blicken dann auf nunmehr fünf Laternen – in einem besonderen Stil. Alle sind sie selbst gemacht, in liebevoller Kleinarbeit, von Heinz Rochowiak aus Bochum-Wattenscheid.

Künstler aus Wattenscheid stellt witzige Laternen her

Der 55-Jährige ist seit vielen Jahren freischaffender Künstler. Manchen ist der Mann, der auch schon in Herne gelebt hat, vielleicht als „Ideen-Heini“ ein Begriff. Zu seinem Repertoire gehören kleine Figuren, Spinnen oder Eulen, die er verkauft. Und eben jene Laternen, die allesamt aus Schrott gefertigt wurden, auch Upcycling genannt.

Direkt dort, wo der Radschnellweg Ruhr RS 1 durch Wattenscheid führen soll, befindet sich der Kleingarten von Heinz Rochowiak. Dort – kurz vor der Stadtgrenze zu Gelsenkirchen – bestaunen Passanten nicht selten seine selbst gebauten Laternen.
Direkt dort, wo der Radschnellweg Ruhr RS 1 durch Wattenscheid führen soll, befindet sich der Kleingarten von Heinz Rochowiak. Dort – kurz vor der Stadtgrenze zu Gelsenkirchen – bestaunen Passanten nicht selten seine selbst gebauten Laternen. © FUNKE Foto Services | Gero Helm

„Angefangen habe ich damit vor drei oder vier Jahren“, erinnert sich Rochowiak zurück. Von einem Nachbarn hat er zahlreiche alte Hochdruckleitungen bekommen, die die Basis der Laternen sind. Dazu kamen alte Petroleumlampen oder Laternen. „Ich arbeite immer daran, wenn ich Material habe und die Zeit da ist“, sagt der Wattenscheider.

Laternen entstehen aus dem Material, das gerade da ist

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Fünf Laternen sind so über die Zeit entstanden, sie sind alle unterschiedlich groß und weiß oder grün lackiert. Das eine Exemplar stellt eine liegende Figur dar, das andere eine stehende mit weit auseinandergerissenen Armen. Eine weitere besteht aus einem Globus, als Lampenschirm dient ein Teil einer alten Miele-Waschmaschine. „Ich habe mich gefragt, was machst du damit jetzt“, erinnert sich Rochowiak zurück. Die Antwort – natürlich: eine Lampe.

Die letzte ist erst vor kurzem fertig geworden, er hat sie am Montag aufgestellt. Drei der fünf Lampen funktionieren, können angemacht werden. Theoretisch wäre das auch bei den anderen beiden denkbar.

Blick auf zwei der fünf Lampen, die Wattenscheider Heinz Rochowiak geschaffen hat.
Blick auf zwei der fünf Lampen, die Wattenscheider Heinz Rochowiak geschaffen hat. © FUNKE Foto Services | Gero Helm

Nicht selten schauen Leute, die gerade auf dem Weg entlang der Kleingartenanlage an der Gelsenkirchener Straße unterwegs sind, sich die Lampen genauer an. „Das bekommen meine Nachbarn öfter mit als ich. Aber sie erzählen es mir dann“, berichtet Rochowiak mit etwas Stolz in der Stimme.

Wattenscheider verkauft seine Lampen auch an Interessierte

Übrigens: Seine Lampen verkauft der Wattenscheider auch, für 300 Euro das Stück. „Wenn man die Arbeitsstunden alle einrechnet, müssten sie vermutlich teurer sein“, gibt Rochowiak zu bedenken. Interessenten gebe es immer wieder. Nur ein Exemplar ist unverkäuflich: die weiße Laterne, sein erstes Exemplar.

Der Radschnellweg Ruhr RS 1

Die Kleingartenanlage, in der Heinz Rochowiak seine Parzelle hat, befindet sich direkt dort in Wattenscheid, wo künftig ein Teil des Radschnellwegs Ruhr (RS 1) entlang laufen soll. Die Bauarbeiten haben schon begonnen.

In Bochum wird der RS 1 über etwa 17 Kilometer das Stadtgebiet auf einer West-Ost-Achse durchqueren. Der Radschnellweg hat in Bochum zwei Abschnitte. Der Abschnitt A geht von der Stadtgrenze Gelsenkirchen bis zur Bochumer Innenstadt und ist in fünf Bauabschnitte unterteilt. Der Abschnitt B geht von der Bochumer Innenstadt bis zur Stadtgrenze Dortmund.

Neben seinem Dasein als Künstler – statt Lampen sollen erst einmal andere Projekte folgen – hat Heinz Rochowiak weitere Zukunftspläne: Sobald das Stück des Radschnellwegs vor seinem Kleingarten in Wattenscheid öffnet, möchte er hier eine kleine Trinkhalle eröffnen. Die Ideen gehen dem 55-Jährigen nicht aus, da ist er sich ganz sicher.