Wattenscheid-Günnigfeld. Vom weiteren Ausbau des Radschnellwegs soll auch der gesamte restliche Verkehr profitieren. Die alte Brücke über die Parkstraße wird ersetzt.

Der Ausbau der „Fahrradautobahn“ RS 1 hat für Wattenscheid positive Nebeneffekte. Die Senke an der Parkstraße/Aschenbruch verschwindet, Überschwemmungen sollen der Vergangenheit angehören. Die alte Eisenbahnbrücke wird neu gebaut, um den Radweg über das Teilstück ab der Grenze Gelsenkirchen und weiter Richtung Günnigfeld fortsetzen zu können. Die Vorarbeiten beginnen schon bald.

Eine Sanierung der maroden Brücke und die spätere Unterhaltung wäre erheblich teurer als der Neubau, den zu 100 Prozent Straßen NRW als Eigentümerin finanziert. Der Rückbau der Eisenbahnbrücke erfolgt in zwei Abschnitten. Der Überbau und ein Teil der Widerlager werden unter Vollsperrung an einem Wochenende abgerissen.

Das Teilstück Richtung Bochum wird weitergebaut

Das Tiefbauamt wirbt mit Verbesserungen für Fußgänger, Rad- und auch Kfz-Fahrer durch den Neubau der Brücke und die Anhebung des Straßenniveaus. So soll eine eine sichere und modernere Verkehrsführung angeboten werden.

Zur Vorbereitung soll noch bis Ende Februar das Baufeld gerodet und geräumt werden. Die Fläche ist möglichst eng gefasst und wird 1500 Quadratmeter groß geschätzt. Das Tiefbauamt erläutert, überwiegend stünden dort Brombeeren und Sträucher, allerdings müssten auch 24 Bäume fallen. Denn sie seien im Bereich der Bauwerksteile, die abgerissen werden, oder auf den Flächen, die ausgekoffert werden. Darauf könne nicht verzichtet werden. Ein Höhlenbaum und ein Kampfmittel-Verdachtspunkt ganz in der Nähe müssten noch genauer berücksichtigt werden.

Bis hierher und bald weiter soll der Radweg RS 1 über die Brücke Aschenbruch/Parkstraße von Gelsenkirchen nach Günnigfeld in Höhe des Südfriedhofs führen.
Bis hierher und bald weiter soll der Radweg RS 1 über die Brücke Aschenbruch/Parkstraße von Gelsenkirchen nach Günnigfeld in Höhe des Südfriedhofs führen. © WAZ | Uli Kolmann

Der Ausgleich für die Rodungen soll nach Vorschrift eines landschaftspflegerischen Begleitplans erfolgen. Der Jungaufwuchs auf der ehemaligen Bahntrasse fällt laut Tiefbauamt nicht unter die Baumschutzsatzung.

15 Wochen Bauzeit werden kalkuliert

Nach der Rodung werden die alten Gleise und Schwellen abgebaut und der Gleisschotter ausgehoben. Die anschließende Bauzeit soll etwa 15 Wochen betragen. Die Parkstraße wird angepasst und insgesamt angehoben, damit bei Starkregenfällen die Unterführung nicht mehr überflutet wird. Nach den Straßenausbauarbeiten wird dann die neue Brücke für den RS 1 gebaut.

Die Zufahrt für den Abriss erfolgt von der Steinhausstraße. Dafür wird im westlichen Bereich an der Fahrbahnaufweitung auf rund 40 Metern ein Halteverbot eingerichtet. Die vier markierten Senkrechtstellplätze entfallen für die Bauzeit.

Auf der ehemaligen Güterbahnstrecke

117 Kilometer lang soll der Radschnellweg 1 insgesamt werden. Den Grundsatzbeschluss für den Verlauf auf Bochumer Stadtgebiet zwischen der Stadtgrenze Gelsenkirchen bis zur Innenstadt wurde im Mai 2017 gefasst. Auf dem Stadtgebiet hat der RS 1 eine Länge von etwa 17 Kilometern. Der Abschnitt A1 verläuft von der Stadtgrenze Gelsenkirchen bis zur Darpestraße auf der ehemaligen Gleistrasse der Rheinischen Güterbahn.

Damit für die Schwertransporter mit Brückenbauteilen die Fahrkurven und ein genügend großes Straßenquerschnitt zur Verfügung stehen, wurde ein Einfahrtsbereich auch unter Berücksichtigung eines möglichst geringen Eingriffs in der Natur und ausreichenden Abstand zu dem Höhlenbaum festgelegt.

Kosten von 300.00 Euro veranschlagt

Beim Abriss und der Umverlegung der Versorgungsleitungen soll die Einschränkung für den Verkehr auf der Parkstraße möglichst gering ausfallen und extra koordiniert werden. Die Kosten für den Rückbau der Brücke betragen einschließlich der technischen Bearbeitung rund 300.000 Euro.