Wattenscheid-Höntrop. Kosten und Machbarkeit für einen Kreisverkehr in Wattenscheid an der Großkreuzung Hellweg/Zeppelindamm/Berliner Straße - das wird nun geprüft.

Was im Kleinformat schon geschehen ist und Wirkung zeigt, möchte die Bezirksvertretung nun auch im größeren Rahmen zumindest prüfen lassen. Ein Kreisverkehr an der bisherigen Kreuzung von Wattenscheider Hellweg/Zeppelindamm und Berliner Straße ist politisch angeschoben worden. Er soll von der Stadtverwaltung auf seine Machbarkeit und mögliche Kosten hin überprüft werden.

Thema in der Bezirksvertretung Wattenscheid

Immerhin kann auch im Westen der Stadt schon auf Erfahrungen zurückgeblickt werden. Oliver Buschmann ging für die Grünen ins Detail: „Ein Kreisverkehr hat sich bisher vor allem als sehr sinnvoll für den Verkehrsfluss gezeigt, wo querende Verkehre in etwa gleicher Stärke und deutliche Abbiegerströme auftreten.“ Das habe man durchaus am Kreisel Hansastraße/Gewerbestraße im Zuge der Umgehungsstraße festgestellt.

Beispiele für funktionierende Anlagen in Bochum

„Abgesehen vom Stoßverkehr“, räumte er ein, „aber dafür sehen wir auch, dass es in Westenfeld gar nicht funktioniert. Außerdem kommt da in Richtung Süden auch nach 100 Meter schon die Ampelkreuzung.“ „Die Rückstaus an der Ampelanlage morgens und nachmittags im Kreuzungsbereich Zeppelindamm/Berliner Straße/Wattenscheider Hellweg sind für die Verkehrsteilnehmer belastend“, hat Hans-Josef Winkler für UWG: Freie Bürger die Anregung begründet.

Das WAT-Stadtteilparlament gab sie mit deutlicher Mehrheit an die Fachverwaltung weiter. Ein Kreisverkehr, so der Bezirksfraktionsvorsitzende, trage zu einem besseren Verkehrsfluss bei, mindere den Verkehrslärm, und beruhige den Verkehr generell. Er trage mit dazu bei, dass Abgase und weitere Schadstoffe, die die Fahrzeuge ausstoßen, reduziert würden.

Tempo niedriger, Verkehrssicherheit höher

„Deshalb regen wir an, dass die Verwaltung die Machbarkeit eines Kreisverkehrs an der Kreuzung Wattenscheider Hellweg/Zeppelindamm/Berliner Straße prüft und auch gleich die Kosten ermittelt.“

Alte Ampel defekt

Die Kreuzung gilt als eine der größten in Bochum – das hat nicht zuletzt der Ampel-Ausfall vor zwei Monaten mit viel Aufregung und Unfällen gezeigt.

Ein Kreisverkehr, derzeit vielerorts bevorzugtes Mittel, könnte diese Ampelanlage ersetzen. Die defekte Uralt-Anlage (wg. Steuergerät) müsste teuer ersetzt werden, bislang gibt nur ein Ampel-Provisorium.

Kreisverkehre, schilderte Winkler weiter, verfügten gegenüber herkömmlichen Kreuzungen über eine deutlich höhere Verkehrssicherheit. Grund sei vor allem die niedrigere Geschwindigkeit der durchfahrenden Fahrzeuge, aber auch durch die bessere Übersichtlichkeit, wodurch Unfälle glimpflicher ablaufen können. Hinzu kämen geringere Wartungskosten gegenüber einer Ampellösung sowie kein Stromverbrauch.

Zweispurig eine Besonderheit

„Der Kreisverkehr könnte zudem auch als Werbeträger für das Gartencenter Schley dienen, das als Gegenleistung die Mittelfläche bepflanzen und pflegen könnte“, merkte die Fraktion noch an.

Für die Wattenscheider CDU-Bezirksfraktion warf Marc Westerhoff ein, einen zweispurigen Kreisel „kann wohl kein Verkehrsteilnehmer richtig“. Auf jeden Fall geprüft werden solle aber die Ampelschaltung auf dem übergeordneten Zeppelindamm, um den Verkehrsfluss an dieser Stelle zu verbessern.