Wattenscheid-Leithe. Conny Pfromm ringt weiter um Fassung. Ihr Kiosk in Wattenscheid wurde erneut überfallen, der Täter hatte eine Pistole in der Hand, flüchtete.

Es war der dritte Raubüberfall auf den Kiosk an der Weststraße 110 in Wattenscheid-Leithe innerhalb von rund zwei Jahren, zuletzt überfielen Unbekannte Ende 2019 zweimal mit einem Messer in der Hand ihren Laden. „Connys Büdchen“ ist in eine bekannte und beliebte Anlaufstelle in Leithe, der erneute Raubüberfall sorgt hier für Gesprächsstoff. Die Angestellte, die zum Zeitpunkt des Überfalls Dienst hatte, ist noch weiterhin schwer geschockt.

Kiosk-Überfall mit Pistole in Wattenscheid-Leithe

Das war passiert: Unter Vorhalt einer schwarzen Pistole versuchte am Dienstag, 4. Januar, gegen 19.30 Uhr ein Mann den Kiosk am Verkaufsfenster zu überfallen. Die Angestellte konnte sich jedoch aus dem Sichtbereich des Täters entfernen, sodass dieser dann ohne Beute flüchtete. Die Videokameras, die Conny Pfromm nach dem Überfall Ende 2019 installieren ließ, haben das Geschehen aufgezeichnet.

Täter klopfte in Leithe ans Kiosk-Fenster

Wie der Täter anklopft, die Angestellte öffnet und reaktionsschnell, als sie die Maskierung sieht und die Worte „Geld her“ hört, das Fenster schließt und in den hinteren Kioskbereich flüchtet. Zu sehen ist auch, wie der Mann dann mit der Waffe in der Hand an den Fenstern entlang schleicht; ein zweiter Täter ist ebenfalls zu erkennen. Dann ziehen die Kriminellen ab. Die Angestellte ist allein im Kiosk, hat panische Angst, informiert die Polizei.

Polizei ermittelt

In der Hand trug der Kiosk-Täter eine schwarze Pistole. Das Bochumer Kriminalkommissariat 13 ermittelt und bittet weiterhin unter Tel. 0234 909-4105 oder -4441 (Kriminalwache) um Hinweise.Conny Pfromm erinnert auch daran, dass am Abend darauf zwei Männer eine ältere Frau in der WAT-City am Saarlandbrunnen beraubt haben.

Conny Pfromm ist bekannt für ihre resolute und stets offene Art – das mögen die Kunden, man kennt sich. Sie redet immer Klartext. Und sagt: „Wenn einer Geld braucht, dann soll er malochen gehen. Und nicht andere Menschen ausrauben. Es ist einfach unfassbar.“ Seit 2003 ist sie im Kiosk tätig, seit 2017 Inhaberin. Die Zeitungsartikel über diese ganzen Überfalle hängen an ihrem Kühlschrank. „So was vergisst man nicht.“ Für Raubüberfälle, betont die Polizei, gibt es mindestens fünf Jahr Knast!

Kiosk-Besitzerin Conny Pfromm aus Bochum-Wattenscheid ist weiterhin geschockt nach dem dritten Raubüberfall auf ihren Kiosk in Wattenscheid-Leithe. „Wer Geld  braucht, soll malochen gehen und nicht Menschen ausrauben.“
Kiosk-Besitzerin Conny Pfromm aus Bochum-Wattenscheid ist weiterhin geschockt nach dem dritten Raubüberfall auf ihren Kiosk in Wattenscheid-Leithe. „Wer Geld braucht, soll malochen gehen und nicht Menschen ausrauben.“ © FUNKE Foto Services | Socrates Tassos

„Wer Geld braucht, soll malochen gehen und nicht Menschen ausrauben“

Ab 4.30 Uhr in der Früh ist die 55-Jährige auf den Beinen, bereitet alles vor, um dann um 5 Uhr zu öffnen. Sieben Tage die Woche. Es gibt hier (fast) alles, von belegten Brötchen über Süßigkeiten, Fußballsachen und Getränken bis zum Paketshop. Bis um 21 Uhr ist geöffnet, mehrere Angestellte helfen mit. In Leithe, wo es kaum noch Einzelhandel gibt, ist „Connys Büdchen“ eine Institution, wo man fast alles kriegen kann.

Täterbeschreibung aus Leithe liegt vor

Der Täter ist circa 170 bis 172 cm groß und etwa 25 Jahre alt. Er hat laut Polizei eine schmale Statur, eine helle Hautfarbe und helle, rötliche Haare. Er sprach mit osteuropäischem Akzent. Bekleidet war er mit einer verkehrt herum aufgesetzten weißen Kappe der Marke „Nike“, einem schwarzen Pullover mit weißem Balken am Arm, einem weißen Baumwollhandschuh an der rechten Hand, einer hellblauen „OP-Maske“ auf der Stirn und einer weißen Maske über der Mundpartie. Die Augenpartie war frei.