Wattenscheid. Der Studiengang für Raumplanung der Universität Dortmund kann am Wattenscheider Stadtgarten forschen: Ökologie trifft Stadtentwicklung.
„Was geht, was nicht mit einem Tiny Forest mitten in der Stadt?“, eine zentrale Fragestellung für die städtische Raumplanung. Statt mit dem Finger auf der Karte konnten Studierende der Technischen Uni Dortmund nun ein praktisches Beispiel vor Ort in Augenschein nehmen. Denn auf der Fläche des ehemaligen städtischen Betriebshofes direkt am Wattenscheider Stadtgarten ist die Anlage eines „Tiny Forest“ in der Diskussion.
Die rund 6000 qm große Fläche müsste zunächst entsiegelt und der Boden intensiv vorbereitet werden, schickte Marcus Kamplade, „Baum-Manager“ bei der Stadtverwaltung vorweg. Außerdem unterstrich er, man müsse vorsichtig mit der Einordnung als „Wald“ sein. „Ein Wald muss öffentlich zugänglich und begehbar sein“, und das sei bei dieser „Keimzelle“ nicht beabsichtigt, außerdem seien dann auch keine größeren Pflegemaßnahmen vorzunehmen und wäre das Projekt „nicht dauerhaft“, sondern nur auf Zeit anzusehen.
Bochumer Projekt stößt auf reges Interesse
Denn an dieser Stelle könnte ein Beitrag zur Klimaverbesserung im Rahmen der Entwicklung „Klimaresiliente Region mit internationaler Strahlkraft“ vorangetrieben werden, wie es die Stadt Bochum bis 2035 vorhat. Die Grünflächenverwaltung hatte schon eingeschätzt, ein solcher Miniwald könne als Temperatur- und Lärmpuffer dienen, die Luft reinigen und Lebensraum für Vögel und Insekten bieten sowie Feinstaub binden.
Für die Anwohnerinitiative beschrieb Özlem Agildere bei der jüngsten Besichtigung mit den Projektteilnehmern der Uni: „So eine Pflanzung kann unseren traditionsreichen Park um ein Stück purer Natur bereichern und als Forschungsfeld Erkenntnisse für weitere Pflanzungen liefern.“
„Kleinst- oder Mikrowälder, die durch die dichte Pflanzung einer Mischung standortangepasster Baum- und Pflanzenarten entstehen, sind schon auf Flächen von 100 bis 2000 Quadratmetern möglich.“