Bochum-Höntrop. Die Höntroper Gänsereiter aus Wattenscheid starten optimistisch mit dem Wagenbau für den Karnevalsumzug. Die Corona-Pandemie liefert sogar Ideen.

Mit dem Wagenbau gehen die Höntroper Gänsereiter den Karneval optimistisch an. Im vergangenen Jahr machte die Corona-Pandemie selbst die Gestaltung der Motivwagen für die Umzüge zunichte. Oberschulte Markus Oskamp gibt die Order aus: „Wir bauen auf jeden Fall.“

Für den Zug durch Höntrop im Anschluss an das Gänsereiten im Südpark am Rosenmontag, 28. Februar 2022, gibt er sich zuversichtlich. „Stand jetzt“, fasst er für den Traditionsclub zusammen, denn die Pandemie und die verbundenen Auflagen und Schutzverordnungen haben in den letzten 18 Monaten viele Planungen durcheinandergewirbelt oder sogar ganz vom Tisch gefegt.https://www.waz.de/staedte/bochum/wattenscheid-die-schoensten-fotos-vom-gaensereiten-in-hoentrop-id228536897.html

Für alle Fälle im Karneval in Bochum gerüstet

Für den „Großen Umzug“ in Wattenscheid am Sonntag davor mag Oskamp sich noch nicht festlegen und kommentiert schmunzelnd, aber überzeugt: „Der in Höntrop ist ja immer groß.“ Doch selbst für den Fall, dass wiederum keine größeren Veranstaltungen auch im Freien möglich sein sollten, hatten die Gänsereiter schon für die ausgefallene Session ‘21 immerhin einen Plan B ausgebrütet.

Lothar I. und Hoheit Anja I. begutachten die Entwürfe für den Wagenbau der Höntroper Gänsereiter in Bochum.
Lothar I. und Hoheit Anja I. begutachten die Entwürfe für den Wagenbau der Höntroper Gänsereiter in Bochum. © FUNKE Foto Services | Gero Helm

Wiederum „stand jetzt“ können die Motivwagen fertiggestellt werden, und würden dann an zentralen Stellen im Stadtteil entlang der Höntroper Zugstrecke zumindest aufgestellt, damit die Fans daran vorbeiflanieren könnten - mit allem Abstand. Das wäre allerdings für die Gänsereiter auch nur die schlechtere Alternative: Ein Zug die Motivwagen entlang.

Königspaar wartet auf Auftritte

Immerhin sieht der Oberschulte den Club dank seiner gefestigten Strukturen gut über die die bisherige Corona-Zeit und die Zwangspause gekommen. Per digitaler Medien haben die Gänsereiter auch ohne Versammlungen Kontakt gehalten. „Natürlich hat dadurch auch unser Königspaar Lothar I. und Anja I. noch keine öffentlichen Auftritte absolvieren können“, schränkt Oskamp ein.

„Testen auf Euro komm raus“, einer der Entwürfe der Gänsereiter für die Motivwagen zum Umzug in Bochum.
„Testen auf Euro komm raus“, einer der Entwürfe der Gänsereiter für die Motivwagen zum Umzug in Bochum. © FUNKE Foto Services | Gero Helm

Bei der Auswahl der Motive haben sich die Gänsereiter zum Start des Wagenbaus jedenfalls schon festgelegt. Die Jugend schickt ihre Sicht auf das Thema „Waldbühne und Freibad Südpark“ auf den Weg, globaler sieht es die Reitertruppe: „Ohne Kunst und Kultur“ unter dem Corona-Diktat für traurige Gänse, „der Gaul bleibt im Stall“ im Blick auf die gestrichene letzte Session, und schließlich eine „Ampel“, vor der der NRW-Ministerpräsident ausrutscht und die Bundeskanzlerin ihre Krone ab- und aufgibt.

Volles Programm in der Halle

Die drei mit Sondergenehmigung selbstfahrenden Karossen werden unter Aufsicht der Wagenbaumeister Christian Strüwer und Klaus Pieper in drei Etappen entstehen, bis zum 3. Dezember, dann bis zum 21. Januar und schließlich bis zum 18. Februar. Was für „Klamottenwart“ Martin Walkowiak bedeutet: „Praktisch jeden Tag ab 16 Uhr zur Vorbereitung in der Halle und für die Verpflegung der Mannschaft sorgen, abends auch warm“, wofür noch Sponsoren willkommen wären.

Spielmannszug

Proben des Spielmannszugs der Höntroper Gänsereiter sind montags um 19 Uhr in der vereinseigenen Halle am Höntroper Gänsereiterweg, außerdem werden auch Einzelproben zu anderen Zeiten vereinbart.

Nähere Informationen und Anmeldungen bei Dirk Hautkappe, Dirk.Hautkappe1967@gmail.com

Tatkräftige Unterstützung braucht auch der Spielmannszug der Höntroper Gänsereiter, denn der ist nicht ganz so unbeschadet durch die Pandemie-Pause gekommen. Der neue Leiter Dirk Hautkappe sucht dringend Mädchen und Jugend ab etwa acht Jahren. In den eineinhalb Jahren ohne Proben oder Konzerte sind einige Mitglieder „herausgewachsen“ oder haben sich auf andere Aktivitäten verlegt.

Nachwuchs macht die Musik

„Wir stellen die Instrumente, also Trommel, Querflöte, Schlagzeug, Vibraphon oder Xylophon, dazu die Kluft und bieten mit dem Musikpädagogen Patrick Wirth aus Kupferdreh den Kindern und Jugendlichen qualifizierte Schulungen“ wirbt er. Auftritte hat der Spielmannszug im Rahmen des Gänsereiter-Programms, dazu bei Platzkonzerten, Jubiläen, oder bei befreundeten Vereinen im Karneval. Die Homepage des Zuges https://spielmannszug-hgc.de/ wird gerade aktualisiert.