Wattenscheid. Im 20. Jahr richtet die Faire Woche ihren Fokus auf menschen(un)würdige Arbeit. In Wattenscheid sind vor allem die Fairen Kitas wieder mit dabei.

Die Ziele sind seit Jahren formuliert, an der Umsetzung arbeitet auch die Eine-Welt-Gruppe Wattenscheid hartnäckig. 17 Aspekte umfassen die Nachhaltigkeitsziele, die die Vereinten Nationen 2015 fixiert haben. Nummer 8 steht in diesem Jahr im Blickpunkt der „Fairen Woche“ vom 10. bis zum 24. September: Die Situation der Arbeitsbedingungen weltweit.

„Immer mehr Menschen erkennen, dass das Anrecht auf menschenwürdige Arbeit auch am Anfang der Lieferkette gilt“, umschreibt Gabriele Rebbe für die Wattenscheider AG, „denn mit unseren Kaufentscheidungen beeinflussen wir auch das Leben der Menschen, der Näherinnen in Bangladesch wie der Kinder an der Elfenbeinküste, die für wenig Geld am Tag in Kakaoplantagen schuften.“

Bochum hat erneut Faires Zertifikat bekommen

Ihre Kritik richtet sich dabei erneut an die Stadt, die erneut als „Fair Trade Town“ zertifiziert ist. „Die Kommune könnte viel mehr auf diesem Sektor tun, sie ist ja in vielen Bereichen auch Einkäufer. Man nehme allein die Getränke bei den unzähligen Sitzungen oder die Arbeitskleidung für die städtischen Angestellten. Dabei könnten die nachhaltigen Produktions- und Handelsbedingungen sehr viel stärker beachtet werden.“

Auf dem Programm des Weltladens steht der Verkauf von fair gehandelter Schokolade gegen Kinderarbeit im Kakaoanbau mit der Kita St. Joseph auf dem Wochenmarkt am Bismarckplatz (16. oder 23., 9.30 bis 12.30 Uhr), die Präsentation des Faire-Woche-Themenfensters beim Kooperationspartner „Hutzel Vollkornbäckerei“ an der Hattinger Straße 188, ein „fair-gnüglicher, sagenhafter, literarischer Stadtspaziergang“ durch dern Stadtgarten (15.-22.9., 15-17 Uhr) mit Sagen aus Wattenscheid, und ein thematischer Gottesdienst am 19. September in der Katholischen Kirche St. Marien am Forstring, um 10 Uhr. Dabei wird die Misereor-Ausstellung „Der Skandal hat viele Gesichter - Kinderarbeit, und was wir dagegen tun könne“, gezeigt.