Wattenscheid. Die Sanierung auf dem ehemaligen Zechenareal ist abgeschlossen. Mit der Gastronomie und Veranstaltungen soll wieder Leben auf die Fläche kommen.

Nur eine kurze Unterbrechung legten die Landschaftsbauer der Essener Firma Knappmann ein. Die Übergabe des sanierten Schachtgerüstes über Schacht 4 und der neu gestalteten Fläche auf dem Gelände der ehemaligen Zeche Holland vor Publikum konnte so die Restarbeiten nicht lange aufhalten. Der „letzte Schliff“ wird noch etwa eine Woche dauern, dann kann der Platz wieder mit Leben gefüllt werden.

Der letzte Schliff auf dem neuen Gelände soll etwa noch eine Woche dauern.
Der letzte Schliff auf dem neuen Gelände soll etwa noch eine Woche dauern. © FUNKE Foto Services | Jürgen Theobald

Wenn dann noch formal die Übergabe von der Wirtschaftsentwicklung GmbH an die Stadt erfolgt ist und der Container für die „Kumpeltreff“-Gastronomie mit Biergarten in Betrieb geht, wohl im August, ist auch eine erste „Schicht“ abzusehen. „Eine große Feier“, zeigt sich Karsten Schröder vom Stadtteilmanagement zufrieden wie alle Besucher aus Politik, Verwaltung und Nachbarschaft, die sich diesen ersten Termin rot angestrichen hatten.

Verbindung von Zeche und Stadtgeschichte in Bochum

„Das hat hier super geklappt“, leitete Bürgermeisterin Gaby Schäfer (SPD) ein und lobte die auf diese Art deutlich gewordene Verbindung von Zeche und Stadtgeschichte ebenso wir die Zusammenarbeit von Politik, Verwaltung und interessierter Nachbarschaft. Deutlich machte sie den Erfolg aber auch an der Person von Prof. Karl Ganser fest, der mit der Internationalen Bauausstellung Emscher-Park, IBA, „den Einsatz für solche Kathedralen der Industriekultur wie ganz in der Nähe auf Zollverein und hier möglich machte“.

„Das gehört hier hin und das wird hier bleiben“, unterstrich sie mit Blick auf den grauen Stahlkoloss, und mit der baldigen Beleuchtung „verkörpert das Wattenscheid und bekommt Strahlkraft“.

Wahrzeichen Wattenscheids neben den Kirchtürmen

Bernd Albers und Klaus Windmüller (r.) stimmten das Steigerlied an.
Bernd Albers und Klaus Windmüller (r.) stimmten das Steigerlied an. © FUNKE Foto Services | Jürgen Theobald

Auch Marc Westerhoff, stellvertretender Bezirksbürgermeister (CDU), zeigte sich dankbar, „dass diese Landmarke neben den Kirchtürmen von Wattenscheid nun auch wieder zum Wahrzeichen des Stadtbildes wird“. Das hergerichtete Gelände, offen und barrierefrei, könne nun vielfältigen Nutzungen zur Verfügung gestellt werden.

„Dafür muss Zeit sein“, begleitete ein Unkenruf aus dem Publikum einen spontanen Teil des kleinen Festaktes. Klaus Windmüller, Gründer der Initiative „Wir in WAT – Schacht 4“, und Bernd Albers, Pfleger der Barbara-Grotte ganz in der Nähe, in der seit Jahren zum Patronatstag eine Andacht abgehalten wird, stimmten das Steigerlied an.

„Das mit dem Schnaps holen wir nach“, meinte Gaby Schäfer nach der letzten Strophe, „wenn der Gastro-Container geöffnet hat. Glückauf!“

Das „Licht zur Nacht“ wird noch angezündet

Der Laternenmast steht schon, die Strahler kommen noch: Über zwei LED-Spots wird das markante „Holland“-Schild über der Hängebank in Zukunft angestrahlt. Die Feuerwehr hatte dazu sogar vorab eine Beleuchtungsprobe vorgenommen.

In Abstimmung mit dem Fahrradbeauftragten der Stadt soll möglichst bald eine Ausschilderung am Radwanderweg, der Wanne-Krayer-Bahn, eingerichtet werden, um auf das Zechengelände und den „Kumpeltreff“ mit Biergarten hinzuweisen.

Die Gesamtkosten des Projektes zur Sicherung und Sanierung des Fördergerüstes und Gestaltung des Geländes beziffert die Stadtverwaltung auf rund vier Millionen Euro, davon etwa 2,8 Millionen an Fördermitteln. Stadt Bochum, das Land NRW, der Bund und die Europäische Union fördern Projekte im Rahmen der Stadterneuerung „Soziale Stadt - WAT bewegen“.