Bochum-Wattenscheid. Auf dem alten Betriebshof am Wattenscheider Stadtgarten soll ein “Tiny Forest wachsen. Am Monte Schlacko ist noch Raum für DJK-Kicker..

Die DJK Wattenscheid hatte sich schon einmal bemüht, zumindest ein paar Parkplätze an der Anlage am Stadtgartenring zugeschlagen zu bekommen. Die Stadtverwaltung prüfte, ob der aufgegebene Betriebshof dafür geeignet sei. Und bedauerte, der Lärmschutz für die Nachbarhäuser wäre zu aufwendig. Das ist nicht einmal das drückendste Problem für den Traditions-Fußballverein, aber es zeichnet sich sich ein Packende ab.

Bei einer Info-Veranstaltung der Wattenscheider Grünen waren die Wünsche, Visionen und Möglichkeiten rund um das 6000-Quadratmeter-Areal am Stadtgarten das Thema. Die Bezirksvertretung hatte sich bereits grundsätzlich dafür entschieden, dort das Konzept eines "Tiny Forest" umzusetzen, eines schnell wachsenden Mini-Waldes als Ergänzung zum Stadtgarten, der gerade grundinstand gesetzt wird.

Fußballverein mit Tradition in Bochum-Wattenscheid

Die Fraktionsvorsitzende der Grünen, Sonja Lohf, machte zunächst klar, eine Wohnbebauung an dieser attraktiven Stelle werde es nicht geben. Die Fläche sei in der Stadtkarte grün markiert, solle dem Stadtgarten zugeschlagen werden.

Die Nöte der DJK auf der Sportanlage nebenan stießen allerdings auch auf viel Verständnis, schürten aber Befürchtungen der Anwohner-Initiative, Maßnahmen zugunsten des Sportvereins könnten zu Lasten des Mini-Waldes gehen. DJK-Vorsitzender Reinhard Fischer schilderte in der Video-Konferenz, dass der große Zulauf den Verein zunehmend vor Probleme stelle. "Uns werden die Talente von Vereinen aus den Nachbarstädten abgeworben", denn der Platz reiche für das Training aller Mannschaften kaum aus.

Kompromiss am Monte Schlacko

250 Kinder in 16 Mannschaften wollen bei der DJK kicken, da ist kaum einmal der ganze Platz für die Senioren frei, die immerhin in der Landesliga spielen. "Das ist schon mehr ein Verwahren für die Kinder", klagte Fischer, und machte deutlich, dass ein Kleinspielfeld der DJK sehr viel weiter helfen würde.

Oliver Buschmann, stellvertretender Bezirksbürgermeister in Wattenscheid, zeigte anhand der Karte, dass für einen solchen Platz von etwa 35 mal 55 Meter auch kaum eine Möglichkeit auf dem Ex-Betriebshof zu finden sei. Der "Königsweg" führt allerdings zum nahen Monte Schlacko.

Detailfragen noch zu klären

Denn die Stiftung "Schalke hilft!" hat sich bereit erklärt, auf dem dortigen Bolzplatz hinter den Parkplätzen und unterhalb der Go-Cart-Bahn an der Sommerdellenstraße ein Kunstrasen-Spielfeld zu finanzieren.

Die Bezirksvertretung will am 22. Juni, vor der Sommerpause, über den Mini-Wald entscheiden, Detailfragen für einen Kompromiss könnten dann an die Verwaltung weitergegeben werden. Etwa, ob weitere Stellflächen am Monte Schlacko eingerichtet werden können und der DJK-Nachwuchs feste Trainingszeiten zugesprochen bekäme.

Abhilfe bei der beengten und überalterten Kabinenanlage der DJK soll ebenfalls gesucht werden. "Wohl die älteste in Bochum", hatte Fischer beschrieben, mit nur je einer Damen- und einer Herrentoilette, "gerade einem Quadratmeter pro Sportler".

Info: Stiftung fördert Bolzplätz

Unter dem Dach der Stiftung  "Schalke hilft!" bündelt und koordiniert der FC Schalke 04 sein soziales und gesellschaftliches Engagement, unter anderem mit der Aufwertung von Bolzplätzen.

Schalke hilft! setzt auf die Kraft des Sports, die Gesellschaft positiv zu beeinflussen und soziale Veränderungen voranzutreiben. Der Anspruch des Engagements ist, eine größtmögliche Wirkung zu erzielen, sprich das Leben der Menschen vor Ort und ihr Lebensumfeld nachhaltig zu verbessern. Details auf https://schalke04.de/verein/schalke-hilft/.