Bochum-Wattenscheid. Karikaturist Waldemar Mandzel aus Bochum bietet ein neues Schulwerk mit Bildern zu Bibelzitaten. Viele haben sich im Sprachgebrauch etabliert.

Auge um Auge, Zahn um Zahn? Ganz so verbissen sieht es Waldemar Mandzel natürlich nicht, wenn er mit spitzer Mine Bibelzitate auf Herz und Nieren prüft. Und sie für Schüler auch kenntlich macht, damit sie aufbereitet werden können: „Bei vielen Zitaten ahnt man gar nicht mehr, dass sie aus der Bibel stammen, da sie einfach in unseren Sprachgebrauch übergegangen sind.“ Darum geht es in seinem neuen Schulheft; in dieser Reihe greift er Themen von Umwelt über Mathe bis Politik auf.

Zitat aus der Bibel im Fokus

Wer im Religions- oder Deutschunterricht also zunächst noch „im Dunkeln tappt“, der kann in Mandzels „Fußstapfen treten“ und sich im neuen Schulwerk „Bibelzitate mit Bildern“ davon überzeugen, welchen Einfluss die biblischen Stellen auf die heutige Sprache genommen haben. Vor allem Reformator Martin Luther sei dies zu verdanken, betont der Wattenscheider Grafiker: „Luther legte seinen Schwerpunkt auf eine sinngemäße Übersetzung, die sich an der Lebenswelt der Menschen und an ihrem Sprachgebrauch, an ihrem ,Maul‘ orientierte.“

So hat Waldemar Mandzel 44 Bibel-Stellen ausgemacht und griff dabei auch auf seinen Fundus an Karikaturen und Zeichnungen zurück: „Ich habe früher schon Illustrationen und Cartoons wie ,Der kleine Herr Pfarrer‘ für christliche Zeitschriften erstellt. Die Kirche bot eben schon immer Anlass, sich satirisch mit ihr zu beschäftigen.“

Auffinden und aufarbeiten

Nun aber liegt der Fokus auf Redensarten, die von Schülerinnen und Schülern der Klassen sieben bis zehn interpretiert und aufgearbeitet werden sollen. Muss man also „die Zunge im Zaum halten“, um nicht als „Sündenbock“ in „die Wüste geschickt zu werden“ von einigen „Wölfen in Schafspelzen“? Schließlich sollte doch auch jeder selbst das „Heft in der Hand halten“ können. Neben der Bedeutung solcher Redensarten begeben sich die Schüler auch auf die Suche nach den entsprechenden Bibelstellen. „Bildimpulse“ werden Mandzels Zeichnungen daher genannt.