Bochum-Wattenscheid. Die Wattenscheider Tanzschule Straub will online einen neuen Weltrekord aufstellen. 500 Paare sollen dazu drei Minuten lang Cha-Cha-Cha tanzen.

Unter dem Motto „1,2 Cha-Cha-Cha - gemeinsam zum Weltrekord“ steuert die Tanzschule Straub an der Westenfelder Straße einen Cha-Cha-Cha-Weltrekordversuch an. Mindestens 500 Personen sind nötig, um den Rekord aufzustellen. Der Clou: Unter Pandemie-Einschränkungen findet das Event online statt.

Das Team um Dennis Straub strebt allerdings schon im ersten Anlauf gleich eine deutlich höhere Teilnehmeranzahl an. Rund 2000 Fans der lateinamerikanischen Rhythmen sollen am Samstag, 20. März, um 17.30 Uhr vor den Bildschirmen die Tanzhaltung annehmen. Denn der Weltrekordversuch findet im „home dancing“ - also rein digital - statt. In der Videokonferenz über App Zoom tanzen die Paare drei Minuten lang Cha-Cha-Cha.

Rekordinstitut überwacht den Wattenscheider Versuch

Damit am Ende auch alles seine Richtigkeit hat und der Weltrekord offiziell in die Rekordbücher eingetragen werden kann, hat sich die Tanzschule Straub Unterstützung vom Rekord-Institut für Deutschland geholt. Das RID ist das deutschsprachige Pendant zum internationalen Weltrekordbuch aus London.

Gerade Tanzschulen sind von den Corona-Maßnahmen direkt betroffen. Nicht nur, weil das Tanzen unabdingbar mit Nähe und Begegnung zusammenhängt, sondern auch in der Gruppe mit mehreren Paaren mehr Spaß macht.

Kontaktbeschränkungen trafen die Tanzschulen hart

„Unsere Schule ist seit fast einem Jahr geschlossen“, klärt Dennis Straub, Inhaber der ADTV-Tanzschule in Wattenscheid auf. Von den ersten Lockerungen profitierten im Mai des vergangenen Jahres dann wohl auch die Tanzschulen. „Als dann der Erlass kam, haben wir umgehend wieder geöffnet“, erinnert sich Straub. „haben in der freien Zeit ein komplettes Hygienekonzept erarbeitet und vorsorglich 1000 Masken für Kunden angeschafft.“

Tanzen ist ihre Leidenschaft: Christina und Dennis Straub.
Tanzen ist ihre Leidenschaft: Christina und Dennis Straub. © Straub

Eine Maskenpflicht hat hier allerdings nur beim Betreten und Verlassen des Hauses gegolten, nicht beim Tanzen selbst. Der Allgemeine Deutsche Tanzlehrer-Verband ADTV half seinen Mitgliedsbetrieben mit Schulungen, Straub richtete für den Kursbetrieb ein Einbahnsystem ein, passte die Kurszeiten an, um ausreichend lüften zu können und die Kontakte gering halten zu können - abgesehen von den Paaren auf dem Parkett.

Renovierung praktisch „auf den letzten Drücker“

Weil er seinerzeit darauf verzichtet hatte, im ersten Lockdown zu renovieren, denn noch war vollkommen unsicher, wann wieder ein annähernd regulärer Betrieb aufgenommen werden könnte, wurde die Tanzschule „auf den letzten Drücker“ generalüberholt.

Info und Anmeldung

Alle Interessierten, die an dem Weltrekordversuch teilnehmen möchten, können sich per E-Mail bei der ADTV Tanzschule Straub unter weltrekord@tanzschule-straub.de oder auf der Homepage www.tanzschule-straub.de/weltrekord anmelden. Anmeldeschluss ist der 17. März 2021.

Für alle, die den Cha-Cha-Cha noch nicht beherrschen oder ihre Tanzkenntnisse auffrischen wollen, bietet die ADTV Tanzschule Straub kostenlose Auffrischungskurse im Internet an. In 15-minütigen Livestreams zeigt Dennis Straub darin allen Interessierten die Grundlagen des Cha-Cha-Cha. Die Termine sind ebenfalls auf der Homepage der Tanzschule zu finden.

„Trotzdem ist es uns besonders wichtig, aktiv und mit unseren Kunden in Kontakt zu bleiben. Neben vielen digitalen Angeboten reifte deshalb auch die Idee, einen Weltrekordversuch zu unternehmen und damit ein bisschen Lebensfreude nach Wattenscheid zurück zu bringen. Und ganz besonders schön ist, dass wir bei unserem Rekordversuch von 30 weiteren Tanzschulen aus ganz Deutschland unterstützt werden“, freut sich der Tanzlehrer.

Anregung für Bewegung im Lockdown

Auf der Suche nach Sponsoren wurde Dennis Straub schnell fündig. Der Reha-Arzt Falk Guddat aus Wattenscheid war sofort dabei: „Bewegung sollte für uns alle oberste Priorität haben. Tanzen fördert die Beweglichkeit, die Fitness und auch kognitive Fähigkeiten. Als ich von der Idee erfahren habe, war ich begeistert, dass so viele Menschen zum gemeinsamen Tanzen gerade in dieser Zeit animiert werden sollen.“

Auch die Bochumer Orthopäden Dr. Alexander Rosenthal und Dr. Meike Diessner von der „Praxis für integrative Orthopädie“ unterstützen den Wattenscheider Weltrekord-Versuch. Dr. Meike Diessner beschreibt aus dem täglichen Erleben: „Viele Menschen möchten auch im Lockdown aktiv bleiben. Tanzen stärkt die Fitness, kann durch koordinierte Bewegungen Gelenkerkrankungen wie Arthrose vorbeugen und macht einfach Spaß. Wenn dabei auch noch ein Weltrekord herausspringt, wäre das eine richtig tolle Bestätigung für die Initiatoren und die Tanzpaare.“

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