Bochum-Höntrop. Die Polizei Bochum vermutet eine Weihnachtspyramide mit Kerzen als Brandursache in einem Haus in Wattenscheid-Höntrop. Schaulustige am Tag danach.

Beschaulich ist es in der Wohnstraße in Wattenscheid-Höntrop . Hier reihen sich hübsche Einfamilienhäuser aneinander. Dass es an der Sudholzstraße am Sonntagabend heftig gebrannt hat, zeigt sich erst direkt am Zugang durch die Gärten: Die Fassade am Eingangsbereich und am Balkon des Brandhauses ist geschwärzt, Fenster zerborsten und provisorisch zugenagelt. Die Bewohnerin, eine 76-jährige Seniorin, hatte sich noch selbst ins Freie retten können und wurde mit dem Verdacht auf Rauchgasvergiftung ins Krankenhaus gebracht.

Nach dem Wissen von Nachbarn ist die Frau indes nicht alleinstehend, sondern hat eine Verwandte in Dortmund, die wohl noch an dem Abend informiert worden war.

Höntroper Hausbewohnerin wollte Feuer mit einer Decke löschen

Nach ersten Erkenntnissen vermutet die Kriminalpolizei eine Weihnachtspyramide als Brandursache. Dabei soll eine Kerze umgefallen sein, das hölzerne Gestell fing Feuer, was rasch auf das Mobiliar übergriff. „Die Bewohnerin hat wohl noch versucht, den Brand mit einer nassen Decke zu löschen, was aber nicht klappte“, sagt Polizeisprecher Volker Schütte.

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Den Nachbarn sitzt der Schreck auch am Montagvormittag noch in den Knochen. Familie Schulze wohnt nebenan und hatte die Feuerwehr gerufen. „Zum Glück kam die Frau allein aus dem Haus. Doch die Angst bei uns allen war groß, dass die Flammen auf die nebenstehenden Gebäude überschlagen könnten.“ Tatsächlich stehen die Wohnhäuser hier dicht an dicht. Der Feuerwehr zollen die Nachbarn großes Lob: „Sie war im Nu da und konnte verhindern, dass die Flammen die Nachbargebäude gefährden.“ Auffällig: „Heute kommen einige vorbei, um einen Blick aufs Brandhaus zu werfen. Schließlich standen die Feuerwehrfahrzeuge bis zur Ruhrstraße hin.“

Zuwege zu den Häusern sind zu schmal für die Feuerwehrfahrzeuge

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Deren Blaulichter waren es, die Günter Ruddat am Sonntag kurz vor 19 Uhr aufschreckten. Er wohnt schräg gegenüber vom Brandherd und ist ebenfalls sehr erleichtert, dass die Bewohnerin selbst das Haus verlassen konnte. „Einige hatten einen Knall gehört. Den Beobachtungen nach kann ich sagen: Die Feuerwehr hat Großartiges geleistet. Sie kam mit ihren großen Einsatzfahrzeugen gar nicht in die Zuwege zu den Häusern hinein und musste von der Straße aus löschen. Die Feuerwehrleute waren bestrebt, ein Übergreifen der Flammen zu verhindern. Das ist ihnen auch gelungen. Das war ein aufregender Adventsabend.“

Volker Schütte von der Polizei mahnt gerade jetzt mit Blick auf die bevorstehende Weihnachtszeit zum vorsichtigem Umgang mit Kerzen in der Wohnung.

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