Bochum. Ein Reihenhaus ist am Sonntagabend in Höntrop nahezu komplett ausgebrannt. Die Bewohnerin (76) erlitt Brandverletzungen und eine Rauchvergiftung.

Zu einem Großeinsatz rückte die Feuerwehr am Sonntagabend in Wattenscheid-Höntrop aus. Nachbarn wurden durch einen lauten Knall und ein heftiges Poltern aufgeschreckt und riefen sofort den Notruf. Als die Feuerwehr mit starken Kräften am Einsatzort eintraf, schlugen die Flammen schon aus dem Wohnzimmerfenster im Erdgeschoss . Die 76-jährige Bewohnerin hatte sich glücklicherweise bereits ins Freie retten können, sie erlitt jedoch eine Rauchvergiftung sowie Verbrennungen und wurde ins Krankenhaus gebracht.

„Alles war total verraucht“

Feuerwehr-Einsatzleiter Stefan Lieber schildert die Situation folgendermaßen: „Als wir hier eintrafen, war die Situation zunächst ziemlich unübersichtlich. Alles war total verraucht.“ Es sei darum gegangen, ein Übergreifen der Flammen auf die direkt angrenzenden Nachbargebäude zu verhindern. Sofort evakuierten die Feuerwehrleute die Nachbargebäude um das Reihenmittelhaus herum. Rund 20 Personen mussten ihre Häuser verlassen.

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Eine Nachbarin schildert die Situation: „Mein Mann hat noch versucht, mit einem Gartenschlauch beim Löschen zu helfen.“ Als dann die Feuerwehr gekommen sei, habe er seine Löschversuche eingestellt. Da sich die Nachlöscharbeiten hinzogen, konnten die Bewohner der anderen Häuser zunächst nicht zurückkehren und mussten bei eisigen Temperaturen um den Gefrierpunkt draußen warten. Es dauerte rund eine dreiviertel Stunde, bis die Flammen unter Kontrolle gebracht werden konnten.

Die Feuerwehr bekämpfte das Feuer auch von der Gartenseite.
Die Feuerwehr bekämpfte das Feuer auch von der Gartenseite. © J.Brosch

75 Feuerwehrleute waren im Einsatz

In der Spitze waren mehr als 75 Feuerwehrleute an dem Einsatz beteiligt. Die Rettungs- und Einsatzfahrzeuge stauten sich bis fast zum Zeppelindamm zurück. Die Bogestra leitete kurzzeitig Buslinien um, da Polizei und Feuerwehr die Sudholzstraße im Bereich des Brandes in beide Richtungen gesperrt hatten.

Das Gebäude, das nahezu komplett von den Flammen in Mitleidenschaft gezogen wurde, ist derzeit unbewohnbar, das Erdgeschoss ist nach Angaben der Feuerwehr komplett zerstört. Vor Ort waren auch die Stadtwerke, um aus Sicherheitsgründen die Energieversorgung abzustellen. Die Kripo hat die Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen.

Die Nachlöscharbeiten in der völlig ausgebrannten Wohnung zogen sich noch bis in den späten Abend hinein, da immer wieder Brandnester abgelöscht werden mussten. Aufgrund der anfangs starken Rauchentwicklung wurde kurzzeitig eine Warnung vor Geruchsbelästigung über die Warn-App NINA veröffentlicht.

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