Wattenscheid-Höntrop. Auf dem „Problemgrundstück“ an der Emilstraße in Wattenscheid gibt es laut UWG/Freie Bürger starke Schadstoff-Belastungen durch eine Zeche.

Hans-Josef Winkler, Vorsitzender der Bezirksfraktion UWG/Freie Bürger, sorgt sich um das städtische Baugrundstück Emilstraße 46-48, das „offensichtlich stark kontaminiert“ sei. Dieser Bereich ist nach Abriss der Häuser als Neubaufläche angedacht.

Stadt will Fläche verlaufen

„Dem Exposé vom 20. April zum Verkauf des Grundstücks ist Folgendes zu entnehmen: Das Grundstück liegt auf dem Gelände der ehemaligen Zeche Anna Maria und Steinbank und wird im Altlastenkataster der Stadt Bochum geführt. Die bereits durchgeführte Bodenuntersuchung hat ergeben, dass die Böden großflächig ausgetauscht werden müssen“, erklärt Hans-Josef Winkler. Es geht um über 1800 qm.

In einer Anfrage an die Verwaltung möchte die Fraktion nun wissen, ob bei der Bodenuntersuchung das Gelände des benachbarten Familienzentrums ebenfalls begutachtet wurde. Schließlich: „Unmittelbar angrenzend an das belastete Grundstück befindet sich das großzügige Freigelände mit Kinderspielgeräten der Sozialpädagogischen Einrichtung Mariannenplatz (SPEM)“, so der Lokalpolitiker.

Informationen nötig zur Schadstoffbelastung

Eventuell liege der Verwaltung eine Untersuchung aus früheren Zeiten vor, die Aufschluss über die Stärke der Schadstoffbelastung und den Sanierungsaufwand gibt, glaubt Winkler und wünscht eine entsprechende Auskunft. Nicht zuletzt möchte die Fraktion auch wissen, weshalb das Grundstück der Häuser 46-48 nicht abgesichert und so für jedermann zugänglich sei.

Schon lange ein Thema

Um die Zukunft der städtischen Häuser Emilstraße 42, 46 und 48 geht es schon lange. So wollte die Stadt mehrfach die Fläche „einer Vermarktung zum Zwecke der Errichtung einer Kindertageseinrichtung in Kombination mit sozialem Wohnungsbau einschließlich Abbruch des Altbestandes zuzuführen“, hieß es in der Bezirksvertretung Wattenscheid, die 2019 zustimmte. Die Häuser wurden zuletzt als Flüchtlingsunterkunft und für eine Kita (St. Lucia, Caritas) genutzt. Eine Komplettsanierung der Gebäude, so hieß es von der Verwaltung schon vor Jahren, würde rund drei Millionen Euro kosten und sei zu teuer; weitere Untersuchungen ergaben neben Feuchtigkeitsschäden auch Schadstoffe (Asbest, KMF), die im Rahmen einer Sanierung abgebaut werden müssten.

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