Wattenscheid-Höntrop. Beim Neu-/Umbau des Hallenfreibades Wattenscheid sind zwei Varianten im Rennen. Viel spricht derzeit wohl für die „kleinere“ Lösung.

Die Mehrheit aus SPD und Grünen hatte am Freitag im Sportausschuss einen Änderungsantrag eingebracht, an dem sie nach intensiver Diskussion festhielten. Unter den insgesamt von den Wasserwelten Bochum vorgelegten fünf Varianten sollen demnach zwei weiterverfolgt werden – das war auch im April das Votum der Bezirksvertretung Wattenscheid.

Fünf Varianten wurden für das Südpark-Bad vorgelegt

Variante 1 als „Leuchtturmprojekt“ ist die große Lösung – Investitionskosten von mittlerweile 40 bis 50 Millionen Euro, 364.000 Besucher jährlich – mit einem sportgerechten Familienbad samt Sauna und Fitnessbereich. Die kleinere Variante 3 (für rund 24 Millionen Euro, 134.000 Gäste jährlich) sieht einen Neubau des Hallenbades vor, sah bislang aber keinen Freibadbereich vor.

Variante 3 um mehrere Punkte erweitern

Bei dieser Variante 3 soll nun unter wirtschaftlichen, rechtlichen und energetischen Aspekten geprüft werden, ob das neue Hallenbad mit einem Cabriodach und/oder einer Seitenöffnung ausgestattet werden kann, der es den Besuchern ermöglicht, direkt von der Liegefläche aus ins Bad zu gelangen; dabei soll der für viel Geld sanierte Sprungturm und das dazugehörige Becken erhalten bleiben; und zu prüfen sei die Anlage eines Wasserspielplatzes, der auch außerhalb der Schönwetterperiode unabhängig vom Bad genutzt werden kann.

Antrag von SPD und Grünen

Hans-Peter Herzog (SPD) und Züleyha Demir (Grüne) erläuterten im Ausschuss ihre Standpunkte. Die SPD favorisiert nach wie vor Variante 1, könne wohl aber auch mit der erweiterten Variante 3 leben, für die die Grünen sind. „Denn wir brauchen endlich wieder ein Hallenbad in Wattenscheid, und zwar schnellstmöglich“, so Demir. „Die Realisierung von Variante 1 ist problematisch.“

Antrag der CDU

Sehr konsequent war im Sportausschuss der Standpunkt der CDU-Ratsfraktion, deren Änderungsantrag Hans Henneke (sportpolitischer Sprecher) erläuterte. Man empfehle im Rahmen der Neugestaltung des Südpark-Bades ausschließlich die erweiterte Variante 3. „Die einzige realistisch und zeitnah zu verwirklichende Lösung, um endlich nach Jahren den gordischen Knoten zu durchschlagen und zügig mit einem Neubau zu beginnen.“ Variante 1 sei nicht zielführend und sollte nicht weiter verfolgt werden, meinte er mit Blick auf planungsrechtliche, wirtschaftliche und ökologische Aspekte.

Bad geschlossen

Unter den Ausschuss-Mitgliedern ging auch die Frage um, ob bei der Realisierung der teuren, großen Lösung im Südpark noch genug Geld für die Sanierung der anderen städtischen Bäder in Bochum vorhanden sei.

Das Südpark-Hallenbad ist seit vier Jahren dicht, das Freibad seit Herbst 2018.

Einig waren sich alle: Mit dem Abriss des Hallenbades – seit vier Jahren geschlossen – sollte schon in diesem Jahr begonnen werden, um nicht noch mehr Zeit zu verlieren.

Das Votum der Politik zu diesem Millionen-Projekt hat lediglich empfehlenden Charakter, entscheiden muss letztlich der Aufsichtsrat der Holding für Versorgung und Verkehr.

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