Der Neubau für die Ansiedlung der Polizei-Reiterstaffel am Bochumer Südpark nimmt Formen an. Die Initiative „Stadtwald-Freunde“ bleibt kritisch.
Wattenscheid-Höntrop. Die Rohbauarbeiten an der Zollstraße auf dem Geländes des Hofes Rüsing sind bereits fortgeschritten. Im Sommer 2021 soll hier die Landesreiterstaffel der Polizei ein neues Domizil beziehen. Der Mietvertrag wurde bereits im Juni 2019 abgeschlossen und auf eine Laufzeit von 20 Jahren ausgelegt.
Polizei informierte
42 Reiterinnen und Reiter, auch in Teilzeit, somit 46 Personen, sollen dort Früh- und Spätdienst leisten, im Sommer bis 22, im Winter bis 21 Uhr. Überwiegend würden drei Fahrzeug-Gespanne für die Pferdetransporte benötigt, so verlautete auf der großen Bürgerinformation in der Reithalle auf dem Hof im Sommer letzten Jahres.
Schon direkt im Anschluss hatte die Initiative „Freunde des Stadtwalds“ Bedenken geäußert, dass hier landwirtschaftliche Flächen für eine weiteren Bebauung aufgegeben würden. Auf ihre zahlreichen Gesprächsangebote sei nicht reagiert worden. Sehr wohl hätte aber auch die Initiative nichts gegen die Landes-Reiterstaffel.
Keine Klage
Daran hat sich für Tobias Dannappel, den zweiten Vorsitzenden der Initiative, auch nichts geändert, nachdem eine Nachbarin des Areals am Südpark ihre Klage gegen das Vorhaben zurückzog. „Wir sehen den Verantwortlichen weiter auf die Finger“, unterstreicht er. Denn der Bau stellt für ihn „die größte Katastrophe schlechthin direkt hier am Landschaftsschutzgebiet überhaupt dar, die die Menschen in der Umgebung jetzt erst langsam realisieren“.
Die Initiative fürchtet mit dem Beginn der Arbeiten noch deutlicher um die Zukunft des Südparks unter dem Aspekt der Naherholung. „Wir sehen doch gerade jetzt durch die Corona-Auflagen, wie wichtig die verbliebenen Freiräume für die Nachbarn sind.“
Dannappel stellt klar, das sei kein Groll, „aber wir sind todtraurig“.