Wattenscheid-Höntrop. Bodo I. und Alexandra I. sind mit dem Wattenscheider Prinzenorden in die Galerie aufgenommen. Adjutant Michael prägt die Namen mit viel Geduld.
Eigentlich ist das hier Westenfeld, erfährt der Neugierige gleich beim Eintritt. Der Blick auf die wachsende „Ahnengalerie“ der Wattenscheider Prinzenpaare offenbart aber auch schnell, dass mit der Zeit schon einmal Kleinigkeiten durcheinander rutschen können. Der Karneval vereint sowieso alle wieder. Was Bodo I. Neumann und Alexandra I. Hegenberg, das aktuelle und frisch proklamierte Paar, spätestens mit ihrem Motto „Jeck sein verbindet“ unterstreichen.
Mit Bild und Sessionsorden sind die höchsten Repräsentanten des
Wattenscheider Karnevals
nun auch in die Reihe der Paare aufgenommen, die seit Beginn der Umzüge 1939 eigene Orden im Wortsinne „herausgaben“. „Nur tauschen, wie das manche heute bei Prinzentreffen am Rhein machen wollen, das gibt’s bei mir nicht“, knurrt Michael Kolarczik, der für Bodo und Alexandra zum wiederholten Male in der zweiten Reihe, sprich: als Adjutant, steht. Vor allem verwaltet er die Vitrine in der Gaststätte „Toffte“ am Hellweg - eben Westenfeld, nicht Höntrop.
Er fragte sich irgendwann, wenn die Höntroper Gänsereiter in ihrem Vereinsheim eine praktisch rundum laufende Dokumentation ihrer Königspaare pflegen können, jeweils mit Bild, Namen und Orden, „warum sollte das für die Prinzenpaare nicht auch gehen?“, und begann zu sammeln.
1994 meinte dazu der damalige Prinz Herbert I. Salewski: „Wenn Du die selbst zusammenstellst und die Vitrine dafür baust, bitte“, und so geschah es. Inzwischen ist es die zweite Vitrine geworden, die erste wurde schon zu klein.
Orden spiegeln die Stadtgeschichte
Bis 1986/87 leisteten sich die Wattenscheider Paare, erkennt man schnell, zwei Orden, einen für den Prinzen, einen meist kleineren für die Prinzessin, damals unter Henry I. Krebs und Tina I. Ridder. Die Lücke in der Ahnentafel zwischen 1949/50 und 52/53 ist zwar ärgerlich, aber Kolarczik ist zuversichtlich, sie zu schließen. Die Bilder der Prinzenpaare sind tatsächlich durchgängig, 44 an der Zahl.
Farben und Formen ändern sich
Die meisten Orden sind tatsächlich eher rund, und auch die Wattenscheider Stadtfarben rot und weiß sind in den Ornaten unterschiedlich präsent gewesen, wie am Abend der Aufnahme des aktuellen Paares vorrangig die Damen feststellen. Ist in den ersten Jahren Weiß oder Creme noch dominierend, so nimmt das Rot dann nach und nach bis heute mehr Raum ein. „Und mancher Prinz hatte dann ja doch noch den Mut, auch in kurzer Hose zu regieren“, erfährt der Chronist.
Die Gestaltung der Ehrenzeichen hat sich über die Jahre auch gewandelt und von der oft militärisch
Guter Zweck
Beim Sessionsauftakt in Sevinghausen bei den Gänsereitern wurden Bodo und Alexandra, streng genommen noch nicht in Amt und Würden, auf eine Gruppe behinderter Besucher aufmerksam. „Die waren bis zum Ende dabei und hatten einen Riesenspaß“, war die Prinzessin verblüfft.
Das Paar nahm Kontakt auf und widmet der privaten Initiative nun ihren Prinzen-Pin, den Orden im Kleinformat. Aus dem Erlös soll den so gewonnenen Fans ein Ausflug oder ähnliches ermöglicht werden.
geprägten Formvorgabe weg entwickelt hin zu mehrteilig und aufwendig gearbeiteten Sammlerstücken. Dirk Hegenberg, Kommandant der Prinzengarde, ist besonders stolz auf ein Detail des aktuelle Prinzenordens, das Stück Kohle, das praktisch im Förderturm-Emblem herabhängt. Und auf die Gesamtgestaltung zum Thema „Jeck sein verbindet“ mit den elf Vereinen, die das Fundament bilden und dem Festausschuss als Überbau.