Wattenscheid-Mitte. Der Tennisclub Rot-Weiß schrieb am Rande des Wattenscheider Kerns ein Kapitel der Stadtgeschichte. Start war noch im Beckmannschen Freizeitpark.

Gegen den Fußball anzukommen, ist im Ruhrgebiet fast unmöglich. Das war auch schon am Stadion Beckmannshof kurz nach dem zweiten Weltkrieg so: Wer hier Tennis spielen wollte, musste sich mit den Kickern anlegen, statt der Netze wurden Bindfäden gespannt und eine Wagenladung roter Asche war schon ein Segen für die Pioniere. Nach 70 Jahren steht die Anlage direkt am Rand des Wattenscheider Kerns immer noch, aus den ursprünglich zwei sind drei Plätze mit Turniermaßen geworden, der vierte dient für die Jugend und das Training.

Der ist sehr wichtig für die Sommercamps, die der TC Rot-Weiß an der Propst-Hellmich-Promenade gerade wieder in den Sommerferien ausgerichtet hat, speziell für Kinder, die sich das Tennisspielen im Club eher nicht erlauben könnten. Gerd Thoben, Vorsitzender des TC, unterstreicht deshalb auch ganz deutlich die finanzielle Unterstützung durch den Hauptsponsor Stadtwerke, die die Camps mit der vereinseigenen Tennisschule von Florian „Flo“ Buch erst möglich macht, aber auch die vieler kleinerer Firmen und von Privatleuten. Das zeigt auch die gesellschaftliche Verankerung des Clubs in der Hellwegstadt.

Die kostenlosen Feriencamps des Tennisclubs Rot-Weiß Wattenscheid für Kinder aus einkommensschwachen Familien sind beliebt.
Die kostenlosen Feriencamps des Tennisclubs Rot-Weiß Wattenscheid für Kinder aus einkommensschwachen Familien sind beliebt. © FFS Archiv | Joachim Hänisch

Der Ursprung im Beckmannschen Freizeitpark mit privat gebautem Schwimmbad, Fußballplatz und eben Tennisplatz, privat finanziert und das aus sozialer Verantwortung, wirkt an der Adresse immer noch. So dass Gerd Thoben Hoffnungen für die Zukunft des Clubs und seiner idyllischen Anlage hegt, auch wenn eine grobe Entwicklungskonzeption für Wattenscheid in diesem Bereich Wohnbebauung in der Zukunft für möglich hält. „Wir haben Kontakt mit der örtlichen Politik aufgenommen“, erklärt Thoben. Es sei schon wichtig, zu klären, ob bei dieser Leitplanung die Clubanlage schlicht nicht oder noch nicht berücksichtigt wurde.

Sportangebot in direkter Nähe

Wenn aber tatsächlich in direkter Nachbarschaft Wohnhäuser entstehen sollten, könne aber die Tennisanlage auch durchaus städtebaulich dazu passen. „Und für junge Familien ist ein solches Vereins- und Sportangebot sicher auch interessant“, blickt Thoben nach vorn.

Traglufthalle für den Winter beliebt

Mit derzeit 160 Mitgliedern, davon gut ein Viertel Jugendliche, sieht sich der Club mit den drei Plätzen auch gut aufgestellt, wird außerdem gern auch von Nichtmitgliedern besucht, die gelegentlich einen Platz buchen wollen. Wettkampfspieler aus anderen Vereinen melden sich auch jetzt schon für die Winterzeit an, um in der Traglufthalle in Wattenscheid zu trainieren. „Aber auch unsere älteren Mitglieder schätzen es, in der beheizten und beleuchteten Halle auf gelenkschonendem Sand spielen zu können“, erläutert Thoben.

Kooperation mit drei Grundschulen

Beim Westfälischen Tennisverband haben die Rot-Weißen aktuell eine Vierer-Herrenmannschaft und zwei

„Elvis“ singt zum TC-Sommerfest

Am Samstag, 24. August, werden am Nachmittag die Endspiele der Clubmeisterschaften auf der Anlage an der Propst-Hellmich-Promenade 41 ausgetragen, gegen 18.30 Uhr steigt dann das Sommerfest des TC Rot-Weiß zum 70-jährigen Bestehen.

In diesem Rahmen werden dann auch die Sieger der Meisterschaft ausgezeichnet, außerdem werden Jubilare für treue Mitgliedschaft geehrt. Für die Musik zeichnet DJ „Elvis“ verantwortlich, auf die Geburtstagsgäste warten Gegrilltes, Salate und Getränke.

Herren-Seniorenteams gemeldet, dazu drei Kinder- und Jugendmannschaften. Auf dieser Basis strebt der Club auch Kooperationen mit anderen Vereinen an, um Mannschaften zusammenzustellen und arbeitet mit drei Grundschulen zusammen.

Lauter Themen, die Stoff für Gespräche mit Gaby Schäfer am Geburtstag liefern, der Vorsitzenden des Stadtsportbundes und erster Bürgermeisterin.