Wattenscheid-Mitte. Die Wattenscheider City soll attraktiver werden. Dazu will auch der Künstlertreff einen Beitrag leisten - und zwar mit großformatigen Wandbildern.

Künstlertreff-Vorsitzender Waldemar Mandzel hat sich dazu mit weiteren Künstlern aus der Gruppe einige Gedanken gemacht und erste Ideen entwickelt. So kann er sich gut vorstellen, den tristen Hochbunker an der Ecke Marien-/Pohlbörgerstraße aufzuhübschen. „Wir könnten dort ein großformatiges Bild vom Förderturm der Zeche Holland installieren“, erklärt Mandzel. Das Bild würde sich aus vielen Einzelteilen zusammensetzen, die zuvor von den Künstlern bemalt werden.

Material ist wetterfest

„Das Kunststoffmaterial ist wetterfest und könnte bei Bedarf wieder entfernt werden. Auch an weiteren freien Wandflächen wie Hausfassaden könnten nach Rücksprache mit den Besitzern großformatige Bilder mit Wattenscheider Motiven angebracht werden.“ Der Künstler aus Eppendorf denkt dabei zum Beispiel an die Wattenscheider Schutzpatronin Hl. Gertrud, das Alte Rathaus, die Alte Evangelische Kirche, die Propsteikirche oder an das Heimatmuseum Helfs Hof.

„Unser Motto lautet: Wir wollen Farbe in die Stadtteile bringen“, sagt Waldemar Mandzel.

Ausstellung mit Wattenscheider Motiven

Die Stadt will den Bunker an der Marienstraße, er stammt aus dem Zweiten Weltkrieg, schon seit vielen Jahren verkaufen – bisher ohne Erfolg. Auch die Fläche vor dem Bunker sieht nicht schön aus. „Falls der Bunker verkauft wird, könnte das Wandbild wieder leicht entfernt werden“, so Waldemar Mandzel.

Eine Ausstellung mit vielen Wattenscheider Motiven zeigt der Künstlertreff Wattenscheid vom 1. bis 30. August in der Stadtbücherei im Gertrudiscenter; die Midissage findet am 16. August um 18.30 Uhr statt.

Kreative Offensive für die Innenstadt

Der stellvertretende Bezirksbürgermeister Oliver Buschmann unterstützt die kreative Offensive für die Wattenscheider City. Er hatte kürzlich eine Ausstellung des Künstlertreffs im Awo-Centrum-Cultur eröffnet und dabei vorgeschlagen, Künstler und Kunstgruppen an einer kreativen Innenstadt-Aktion zu beteiligen. „Wenn es möglich ist, könnten interessierte Bürger und Schulen einbezogen werden“, so Buschmann, der sich jetzt mit Waldemar Mandzel und Mustafa Calikoglu vom Awo-Centrum-Cultur zu einem ersten Ideenaustausch getroffen hat. Buschmann schlägt außerdem vor, den grauen Beton-Brunnen am August-Bebel-Platz farbiger zu gestalten. „Er soll im Rahmen der Bebel-Platz-Umgestaltung erhalten und saniert werden. Vielleicht könnte man im Becken ein farbiges Mosaik anbringen. Das würde sicherlich die Akzeptanz bei den Bürgern steigern und dazu beitragen, dass weniger Abfall hinein geworfen wird.“ Der Brunnen ist derzeit weger einer defekten Pumpe außer Betrieb und oft vermüllt. Wie ein farbiges Mosaik wirkt, zeigt die Bauminstallation vor der Märkischen Schule.

Finanzierung prüfen

So könnte der Bunker an der Marienstraße aussehen.
So könnte der Bunker an der Marienstraße aussehen. © FOTO-MONTAGE: Mandzel

Zur Finanzierung der Kunstaktionen meint Oliver Buschmann (Grüne/Bündnis 90), dass man schauen müsste, ob dafür Fördermittel aus dem Stadterneuerungsprogramm oder bezirkliche Mittel bereit gestellt werden könnten oder ob Unterstützung z.B. durch BO-Marketing möglich ist. „Auch Lichtinstallationen an Häuserwänden, zum Beispiel mit Wattenscheider Motiven, könnten in der dunklen Jahreszeit dazu beitragen, die Wattenscheider Innenstadt attraktiver zu gestalten“, so Buschmann. „Wir befinden uns jetzt am Anfang einer Diskussion, wie mit einfachen und kostengünstigen Kunstaktionen die City verschönert werden kann.“