Wattenscheid-Leithe. . In St. Johannes sind Förderverein und Gemeinde mit Fantasie für den Erhalt der Kirche aktiv. Das Konzept sieht „Spiritualität und Begegnung“ vor.

Die Pfarrei hat ihr Votum abgegeben, die Bistumsleitung ist dem gefolgt. Das nüchterne Gerüst von Worten gilt es mit Leben zu füllen, und genau das tun die katholische Gemeinde in Leithe und ihr Förderverein, um die Johanneskirche an der Kemnastraße zu halten und zu erhalten, als Schwerpunkt von Spiritualität und Begegnung.

Aus Ideensammlungen und unzähligen Gesprächen bei Veranstaltungen wuchsen Fantasien, für die es nun ein weltliches Finanzierungskonzept zu erstellen gilt.

Bistum trägt Erhalt ab 2025 nicht mehr

Denn sicher ist, dass der Erhalt der Kirche ab 2025 nicht mehr vom Bistum Essen getragen wird, und dass auch die Pfarrei die Unterhaltung mittel- bis langfristig aus ihren Mitteln nicht stemmen kann. So festgehalten in der Zusammenfassung zum Pfarrei-Entwicklungsprozess PEP.

Gleichwohl gibt es aus der Großpfarrei St. Gertrud ein Bekenntnis zum Standort und zur Arbeit in St. Johannes als „starker Player im Ortsteil Leithe“. Genannt werden unter dem Fixpunkt „2030“ entweder der Neubau eines multifunktionalen Begegnungszentrums mit einem Versammlungs- und Gottesdienstraum von etwa 250 Quadratmetern. Oder die Integration von Versammlungsräumen in die bestehende Kirche nach entsprechendem Umbau, was einen finanzstarken Partner zur Umsetzung erfordern würde. Allerdings ist in den Erläuterungen auch bereits festgehalten, dass das bisherige Pfarrheim an der Kemnastraße nach Fertigstellung neuer Räume nicht weiter bestehen bliebe, allerdings auch in Zukunft eine katholische Kindertagesstätte am Standort in Leithe betrieben werden soll.

Gebäude ist denkmalgeschützt

Tatsächlich gehen die Wunschvorstellungen in Förderverein und großen Teilen der Gemeinde in die Richtung, das als Denkmal geschützte Kirchengebäude räumlich aufzuteilen, um im Altar- und Chorraum einen sakralen Bereich zu erhalten. Der verbleibende Teil könnte dann weltlich genutzt und zur Finanzierung des Gesamtkomplexes zur Verfügung gestellt werden.

Denn ein solches tragfähiges Finanzierungskonzept muss als Basis für die Entscheidung erstellt werden. „Das könnten dann Gemeindeveranstaltungen und auch andere darüber hinaus sein“, blickt Gemeindereferentin Anke Wolf in die Zukunft, „mit kulturellem Hintergrund oder gesellschaftlich relevant“.

Förderverein sucht Unterstützer für Projekte

Der Verein der Freunde und Förderer der katholischen Gemeinde St. Johannes Wattenscheid Leithe e.V. hat ein Unterstützerkonto eingerichtet: Sparkasse Bochum,
DE 8443 0500 0100 1501 1174.

Er verfolgt den Zweck, das gemeindliche und kulturelle Leben der Gemeinde St. Johannes zu erhalten und zu fördern. Kontakt über das Gemeindebüro, 02327/33 69 6, per Email: foerderverein@st-johannes.info.

Bausubstanz ist gut

In der Gemeinde bestehe jedenfalls der ganz große Wunsch, das Gebäude zu erhalten, „die Kirche im Dorf“ zu lassen. Dass in der frühen Zeit von St. Johannes aus Bergbaukreisen und von Großbauern der Umgebung schon Mittel in die Unterhaltung der Kirche flossen, kommt ihr heute zugute. „Die Substanz ist gut, der bauliche Zustand in Ordnung“, beschreibt Wolf, ein Aspekt, der mit dem Denkmalschutz eine wichtige Rolle spielt.

„Der Architekt hat das Gewölbe damals heimelig, harmonisch angelegt“, unterstreicht Wolf. „Es sollten sich auch Fremde hier gleich zuhause fühlen. Das ist auch eine Verpflichtung für uns in der heutigen Zeit. Und technisch wäre ein Umbau sicher machbar.“