Höntrop. . Die Laienschauspieler stemmen zum 100-Jährigen drei Komödien von Dario Fo an einem Abend. Zehn Akteure beweisen Spielwitz in mehreren Rollen.
Runde 100 und kein bisschen leise: Die Volksbühne Wattenscheid genoss es sichtlich, als „Jubiläumsstück“ in der Widar Schule drei Einakter von Dario Fo bunt, turbulent und mit einer Riesenportion Spielwitz auf die Bühne zu bringen, gedankt mit warmem Applaus und spontanem Kichern. Prädikat: Weiter so.
Ein bisschen frivol, kriminell und gruselig
Regisseur Oliver Schnelker schickte bei seiner Begrüßung vorweg: „Wir freuen uns, endlich ein bisschen frivol, kriminell und gruselig sein zu dürfen“, und bereitete das gut aufgelegte Publikum darauf vor, was es erwarten konnte. Denn die Generalprobe, die nach Schauspieleraberglaube ein Fiasko sein muss, um für eine gelungene Premiere zu garantieren, musste noch ohne den erkrankten Hauptdarsteller stattfinden.
Außerdem leistete sich die Laienspielschar den Zusatzkitzel, Souffleuse Angelika Hünerlage offen neben der Bühne zu präsentieren. „Das wird völlig live, wenn einer auf der Bühne hängenbleibt, werden Sie hören, wenn er ,Text’ sagt“.
Verwicklungen, Wendungen und Wandlungen
Allein die Titel der Kurz-Komödien – „Leichen verschickt man, Frauen ziehen sich aus“, „Der Dieb, der nicht zu Schaden kam“ und „Anstreicher sind vergesslich“ deuteten an, was das Ensemble sich für die Aufführung vorgenommen hatte: Die volle Portion an Verwicklungen, Wendungen und überraschenden Wandlungen.
Bei dem raschen Wechsel der Rollen und Kostüme war es ein eigener Spaß, hinter die Masken sehen zu wollen, um die Akteure zu erkennen. Denn gleich zehn von ihnen zeigten ihre Vielseitigkeit in dem bunten, unterhaltsamen Durcheinander.