Wattenscheid. . Viele Bürger sind genervt über weggeworfenen Abfall am Wegesrand. Denn nicht immer kümmert sich die Stadt um die Beseitigung des Mülls.

Müll am Wegesrand gibt es reichlich, manchmal liegt er monatelang herum: Die Bürger regen sich auf, aber niemand kümmert sich. „Oft ist es eine Frage der Zuständigkeit“, erklärt Jörn Denhard, Sprecher des Umweltservice Bochum, die Problematik. Also: Wem gehört das Grundstück?

Den Bürger interessiert diese Frage herzlich wenig – Hauptsache der Dreck ist endlich weg. „Wir halten unsere Wohnung oder unser Haus samt Umfeld ja schließlich auch in Ordnung. Warum ist die Stadt nicht in der Lage, das auch zu tun“, schimpft Willi Wegemann. Er wohnt am Mandelweg in Höntrop.

Die Wege hinter dem Höntroper Bahnhof sind stellenweise vermüllt.
Die Wege hinter dem Höntroper Bahnhof sind stellenweise vermüllt. © Gero Helm

„Da muss doch endlich mal aufgeräumt werden“

Und sieht tagtäglich, wie es dort auf dem Fußweg aussieht: Der zieht sich vom Bahnsteig des S-Bahnhofs Höntrop an den Garagen vorbei Richtung Mandelweg – und ist links und rechts zugemüllt. Leere Wodkaflaschen liegen da im Gebüsch, daneben ein entsorgter Kinderwagen, Plastiktüten, Papier. Viele Passanten, die hier unterwegs sind, schmeißen ihren Müll offenbar achtlos in die Landschaft. Was vor allem diejenigen Anwohner nervt, die sich um ein sauberes Umfeld kümmern. „Oft sind es einige Anlieger selbst, die sich derart verhalten. Und hier sieht es seit Monaten so aus. Nichts tut sich“, beklagt sich auch Carmen Kimerlis. „Da muss doch endlich mal aufgeräumt werden.“ Jeden Tag geht sie vom S-Bahnhof über den Fußweg an den Garagen vorbei Richtung Wohnung und sieht den Abfall am Wegesrand. „Einige Mitbürger kennen offenbar keine Mülleimer, denn dann würden sie nicht alles hier wegwerfen.“

Der Teich auf dem Zeche Hollandgelände ist verschmutzt.
Der Teich auf dem Zeche Hollandgelände ist verschmutzt. © Dietmar Wäsche

Plastik- und Papierabfall schwimmt neben Glasflaschen

Solche Probleme gibt es nicht nur in Höntrop. Auch in Leithe. Im Regenrückhaltebecken neben dem Tryp-Hotel auf dem Hollandgelände liegt viel Müll, schon seit Monaten. Plastik- und Papierabfall schwimmt neben Glasflaschen auf der Wasseroberfläche. Auch ein Einkaufswagen wurde nicht zum nahe gelegenen Discounter zurück gebracht und liegt im Teich. „Ein Unding, wie sich hier einige unserer Mitbürger verhalten. Abfalleimer stehen doch ganz in der Nähe“, schimpft Karl-Heinz-Scharrmann, er wohnt im Laarkamp.

Bei der Stadt sind unterschiedliche Ämter zuständig

Mal abgesehen vom Verhalten einiger Mitmenschen stellt sich die Frage, wer letztlich für die Beseitigung des Unrates verantwortlich ist. „Entscheidend ist, wem die Fläche gehört. Er muss uns dann gegebenenfalls beauftragen“, sagt USB-Sprecher Denhard. Die Flächen am Fußweg in Höntrop, Höhe S-Bahnhof, gehören u.a. der Stadt und der Bahn. Bei der Stadt sind dafür unterschiedliche Ämter zuständig. „Die Stadt tut aber viel zu wenig“, meint Karl-Heinz Scharrmann mit Blick auf den vermüllten Teich im Hollandpark. Dafür ist laut Stadt das Tiefbauamt zuständig. Und beim Fußweg in Höntrop ist es, neben der Deutschen Bahn, das Umwelt- und Grünflächenamt.

Mitstreiter gesucht für die große Stadtputz-Aktion

Die Stadt lädt alle Bürger zum großen Frühjahrsputz ein: Am Samstag, 6. April, in der Zeit von 11 bis 14 Uhr können Interessierte mithelfen, ihren Sprengel zu säubern. Wer will, kann auch schon früher anfangen.

Arbeits- und Werkzeug werden gestellt. Alle Vereine, Schulen und Anwohner sind aufgerufen, sich an dieser stadtweiten Aktion zu beteiligen. Laut USB-Sprecher Jörn Denhard haben sich bislang 1800 Teilnehmer angemeldet: Einzelpersonen, Gruppen, Feuerwehr, Kitas, Schulen und sonstige Einrichtungen. Wer beim Frühjahrsputz mitmachen möchte, kann sich auf der Internetseite des USB informieren und anmelden.

Holzstangen, Arbeitshandschuhe, Warnwesten und Mülltüten werden gestellt. Die Sachen können u.a. im Stadtteilbüro Wattenscheid, Westenfelder Straße 1, abgeholt werden. Alle Teilnehmer dürfen das Material behalten.