Wattenscheid-Höntrop. . Ausverkaufter bunter Karnevalsabend im Kolpinghaus schon zum 30. Mal mit Hilfe für „Lavia“-Familientrauerbegleitung für einen karitativen Zweck.
Das Stichwort des Abends lieferte Hans-Josef Winkler und erinnerte in seiner Begrüßung an die Kolping-Farben, Orange und Schwarz, „für Lebensfreude und Lebensernst“ nah beieinander. Davon, dass es die 30. Benefiz-Gala der Kolpingspielschar im Karneval und wieder unter einer karitativen Zweckbindung war, ist nicht abzusehen. Aber dieser Gala-Abend im Kolpinghaus war geprägt von einer geradezu ungewöhnlich persönlichen und emotionalen Note im Wattenscheider Karneval.
Erst einmal bekam Winkler selbst den Orden des Stadtprinzenpaares mit der Wattenscheider Skyline. Nicht umsonst hatte Marc I. die nicht abreißende Folge der Briefumschläge eingeleitet und angeheizt: „So macht das Spenden doch viel mehr Spaß.“ Hatte sich doch auch die große Tanzgarde der Kolpingspielschar in die Spendenliste eingetragen, die Präsident Thomas Stetten laufend aktualisierte.
Ausverkauftes Haus
Aber die Regenten der aktuellen Session hatten noch mehr mitgebracht und überraschten damit nicht nur das ausverkaufte Haus, sondern vor allem Silvia Wienert und Joachim Ridder mit der außerplanmäßigen Bitte, auf die Bühne zu kommen.
Je einen Goldbarren („nicht zum Essen, aber zum Trinken“) gab es als großes Dankeschön „dafür, dass ihr beim Seniorenkarneval in der Stadthalle für uns eingesprungen seid“. Sarah Markhoff verband mit diesem Dankeschön die Bitte, da das Prinzenpaar diesmal kein Tanzmariechen dabei haben konnte, von ihren Vorgängern im Amte des Stadtprinzenpaares deren Hymne zu hören. „Jetzt habt ihr uns kalt erwischt,“ meinte der Ex-Prinz Jochen völlig baff. Aber mit Silvie ließ er sich nicht lang bitten und bot „Der Frohsinn und die Herzlichkeit sind Tradition bei uns in Wattenscheid“ gern dar.
Älteste Teilnehmerin 82 Jahre alt
Einer langen Liste ließ dann Präsident Stetten einen großen Blumenstrauß und ein weiteres dickes Dankeschön folgen, und zwar an die Adresse von Martina Ridder. Und zählte deren Stationen auf: karnevalistische 33 Jahre als Trainerin der Garden, selbst elf Jahre Tanzmariechen, in der Session 88/89 Prinzessin, mit Schwester Silvia 1997 die Kükengarde gegründet, mit Ehemann Joachim den Jugendelferrat, den Kinderkarneval lange Zeit gestaltet, in der Gesangsgruppe „Herzblut“, bei den Märchenspielen und den Theaterabenden aktiv, „und, und, und“.
Unterstützung für die Kindertrauergruppe
Nicht ganz in Wattenscheid, aber ganz nah: „Lavia“ e.V. hat eine eigene Trauergruppe für Kinder, deren Eltern jung sterben, und bietet ihnen den Raum, sich mit ihrer Trauer zu beschäftigen und sich mit anderen Kindern und pädagogischen Fachkräften auszutauschen.
Info: www.familientrauerbegleitung.de
Und: Eine neue Kükengarde hat sie in der gerade steil gehenden Session auch wieder „ausgebrütet“. „Das Nest war offen,“ bleibt sie in der Bildsprache, nachdem Jugend- und Kükengarde zusammengelegt worden waren, weil die Trainerinnen nicht mehr zur Verfügung stehen konnten. „Die Jugendförderung liegt uns bei Kolping eben sehr am Herzen und sollte nicht abreißen,“ begründet sie. „Dass hier alle feiern, egal ob jung oder alt, sieht man doch spätestens bei unserem ältesten aktiven Mitglied.“: Ihrer Mutter Thea mit stattlichen 82 Lenzen. Die begeistert in den Sologesang von Joachim Ridder einstimmt: „Man müsste noch ‘mal 20 sein.“