Leithe. . Das markante Namensschild vom Förderturm der Wattenscheider Zeche wird sicher gelagert. Nach der Restaurierung wird ein neuer Standort gesucht.

Die Plane über dem Gerüst verdeckt den Blick auf den Förderturm über dem ehemaligen Schacht IV der Zeche Holland. Wenn sie mit dem Fortschreiten der Sanierungsarbeiten wieder entfernt werden kann, wird der alte Schriftzug auf jeden Fall nicht mehr in gut 50 Metern Höhe dieses Wattenscheider Wahrzeichen kennzeichnen. Es soll eine neue Tafel sein, doch die alte ist damit nicht allein dem Zahn der Zeit und dem Vergessen geopfert.

Rost hat der Konstruktion zugesetzt

Sie wurde im Zuge der Arbeiten von der Hängebank abgenommen und neben dem Turm abgelegt. Dabei zeigte sich, dass der Rahmen der Konstruktion in Wind und Wetter ziemlich gelitten hatte, der Rost hatte ihm zugesetzt. Die Wirtschaftsentwicklungsgesellschaft WEG Bochum als Eigentümer und Auftraggeber der Sanierung entschied, den Schriftzug nach Vorgaben des Denkmalschutzes nachbauen und neu installieren zu lassen. Denn eine Restaurierung erschien nicht möglich.

Die Größe des Namenszugs wird am Boden erst richtig deutlich.
Die Größe des Namenszugs wird am Boden erst richtig deutlich.

Interesse an dem alten Schild

Als das bekannt wurde, zeigte die Initiative „Wir in WAT - Schacht 4“ großes Interesse an dem alten Schild in seinen stattlichen Ausmaßen von über elf Metern Länge und über zwei Metern Breite, und die WEG hatte keine Einwände.

Glücklicherweise stellte sich heraus, dass der eigentliche Schriftzug aus drei Teilen besteht. Die Rückseite bestand aus einfachen Blechen, die unrettbar angerostet waren, genau wie der größte Teil der Rahmenkonstruktion. So galt es am Ende lediglich, die drei Teile der Vorderseite herauszutrennen und sicher zu lagern.

Zunächst einmal können die Platten nun langsam wieder trocknen und sich glatt ziehen, denn sie hatten sich allein durch ihre Größe verformt. Die Initiative hat bereits ihre Fühler ausgestreckt, um die Schilder anschließend wieder auf Vordermann zu bringen. Auf einem neuen Trägergestell könnten sie anschließend sogar wieder hinterleuchtet werden und einen repräsentativen Platz in Wattenscheid finden. Ideen sind auf der Facebook-Plattform der Initiative willkommen: Ideen sind auf der Facebook-Plattform der Initiative willkommen: https://www.facebook.com/groups/HollandTurm/?ref=bookmarks.

Ursprünglich an Schacht 5

Nach Erinnerungen von ehemaligen Bergleuten wurde das Schild in den 60er Jahren nach dem Abriss der Anlagen von Schacht 5, an dem es hing, in einer Halle deponiert. Dann wurde es offenbar wieder instand gesetzt und für insgesamt 120.000 Mark am Turm auf Schacht 4 per Kran montiert.

Das Fördergerüst wurde erst 1950 von der Zeche Zollverein in Essen hierher verfrachtet. Es stammt wie die Kaue und Verwaltung vom bekannten Architekten Fritz Schupp, der auch für die Gestaltung der Zechen Zollverein oder Nordstern verantwortlich ist. Der neoklassizistische Stil der Gebäude erinnert an Monumentalbauten aus der Antike. 1983 gingen auf Zeche Holland die Lichter aus, nachdem sie kurz zuvor mit Zollverein ein Verbundbergwerk gebildet hatte.

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Das nächste Treffen von „Schacht 4“ beginnt am Freitag, 15. Februar, um 18.30 Uhr im Gasthaus Kampmann, Krayer Straße 2.