Wattenscheid. . Engagierte treffen sich regelmäßig im „Gastro 09 - Charivari“. Bergbau-Ausstellung in der Wattenscheider Stadtbücherei nimmt konkrete Formen an.

Es rührt sich was rund um die Zeche Holland. Nicht nur, dass der Förderturm sich in jungfräuliches Weiß gehüllt präsentiert, um die laufenden Sandstrahlarbeiten am Stahlskelett so abzuschirmen und Korrosionsschäden zu vermeiden. Auch das historische Namensschild der Wattenscheider Zeche schlechthin, das vor kurzer Zeit abmontiert und von der Höhe über der Hängebank gehoben wurde, soll wieder in luftiger Höhe die „Leuchtturm“-Funktion unterstreichen.

Originalgetreu wegen der Auflagen

Überhaupt reißen die Signale nicht ab, wie das jüngste Treffen der Initiative „Wir in WAT – Schacht 4“ im „Charivari“-Gastro 09 am Sportplatz Berliner Straße zeigt. „So viel wir wissen, sind Teile der Treppenkonstruktion inzwischen ausgebaut und überholt worden,“ schilderte Sprecher Klaus Windmüller, andere Elemente des als Denkmal geschützten Turmes müssten ersetzt werden. Dies originalgetreu wegen der Auflagen – eben wegen des Denkmalschutzes.

„Seilfahrt & Schicht am Schacht“

Die Plattform für Besuchergruppen freizugeben, werde offenbar nicht möglich sein, da die Räder zur Förderung allen gegenteiligen Befürchtungen zum Trotz „immer noch frei beweglich sind, sonst hätten die auch mit ‘nem Kran herausgeholt und überholt werden müssen,“ kommentierte Windmüller.

Die „Seilfahrt“ und die „Schicht am Schacht“

Zur Ausstellung der Initiative in den Räumen der Wattenscheider Stadtbücherei im Gertrudiscenter stehen die Termine für die „Seilfahrt“ und die „Schicht am Schacht“ auch schon fest: Diese Begriffe schienen der Gruppe griffiger und zur Intention passender als „Vernissage“ und „Finissage“. Jedenfalls läuft die Präsentation von Bergbau-Erinnerungen vom 2. bis 30. November. Darunter sollen auch Kupferstiche aus der Werkstatt von Helmut Herrmann sein, der beim jüngsten Treffen eine kleine, schwergewichtige Auswahl mitgebracht hatte.

Musikalisches und Literarisches rund um das beherrschende Thema „Holland, Schacht 4“ werden dann zu erleben sein. Die Macher um Klaus Windmüller, Hans Köster und Reinhold Kämmerer (Rudy Cash) sind bereits mit Dirk Plewka von der Stadtbücherei in der Vorbereitung.

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Anekdoten aus „Holland in Not“

Die Musik will Rudy Cash (Reinhold Kämmerer) mit übernehmen, der „Unser Lied“ beim denkwürdigen Knappentag in Bochum erstmals präsentiert hatte. Liedermacher Christoph Holzhöfer mit Akustikgitarre und Mundharmonika will außerdem zur eher nostalgischen Stimmung beitragen.

Hans Köster, Wattenscheider Buchautor, der als Obersteiger die „Zeche Holland von unten und von oben kennt“, wird Erinnerungen vortragen. Titel wird sein „Holland in Not“, er stellt darin die Chronik des Bergwerks, Anekdoten und Charaktere vor. Köster verspricht, die Sammlung werde ebenso „traurig wie heiter“.